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warum gerhard schröder nicht einfach zurück gereten ist?
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Dipl-Wirt-Ing

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02.07.2005
18:02 Uhr
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@ daffy:
Ich bin gespannt deinen Ausführungen gefolgt und kann dir leider nur in einem Punkt zustimmen: Technologien der Regenerativen Energien sind wichtig für Deutschland. Wobei Regenerativ auch nicht richtig ist. Die Energie, die bei Solar oder Windkraft entnommen wird, fehlt am Ende beim gesamten Umweltsystem. Das beschreibt schon der 1.Energiehauptsatz.
Und Atomkraft, meine Damen und Herren, wird leider auch nicht mehr lange zu unserer Verfügung stehen. Die für die Kernenergie interessanten Uranvorkommen sind nämlich ebenso erschöpft wie Öl und Gas und halten kühnen Prognosen zufolge noch 80 Jahre.
Zurück zur Daffys Ausführungen. Meine kürzlich geschriebene Diplomarbeit zum Thema "Demograhischer Wandel und die Folgen auf die Erwerbswelt" hat mir tiefe Einblicke verschafft. Nach deiner Meinung wird für jeden Rentner, der in Frühpensionierung geht, ein Arbeitsplatz frei. Dieser Meinung waren alle Regierungen seit 1950 auch und haben uns erst dahin gebracht, wo wir heute stehen. Mit dem Rücken an die Wand.
Was nämlich ständig vergessen wird, bei der Betrachtung der Frühverrentung, ist die fehlende Wertschöpfung der Alten. Die Zahlen gehen dabei weit auseinander. Die Rede ist von 30 bis 190 Mrd. pro Jahr. Diese fehlende Wertschöpfung macht sich auch in der Staatskasse bemerkbar. Und zwar erheblich! In beschäftigungserfolgreichen Ländern wie Niederlande, Irland und auch GB und USA (um mal vergleichbare Staaten zu nennen) ist die Erwerbsquote der 55-64Jährigen 60-70% --- in Deutschland lediglich bei 38% --- und weisen eine weit höhere wirtschaftliche Dynamik auf sowie weit bessere Beschäftigungschancen für Jüngere. Dein Argument ist also schon seit Jahrzehnten überholt!
Zum Turn-Around Deutschlands.
Der Vergleich mit anderen Staaten ist sicher immer mit Vorsicht zu betrachten, aber bei einem Staat sollte man vielleicht genauer hinschauen. In England, noch unter der Hand der eisernen Lady, grassierten Ende der 80er die gleichen Probleme wie in Deutschland. 1999 hatte England nahezu Vollbeschäftigung! Wen es interessiert, der sollte sich mal die Maßnahmen und vorallem die Folgen dieser Politik Anfang der 90er anschauen.
Zur Binnennachfrage - um es mal mit Herrn Lehmanns Worten zu sagen: "Grundsätzlich überbewertet"
Die Binnennachfrage hat lediglich einen Einfluss auf das Trendwachstum von 15%. Nähere Ausführungen führen hier leider zu weit.
Mein Vorschlag zum Turn-Around:
Mehrwertssteuer auf 25% hoch, im gegenzug ALLE sonstigen Steuern streichen. Renten- und Krankensystem bleiben vorerst. Mit der Mehrwertssteuer werden nämlich ALLE Menschen nach ihrem KONSUM besteuert. Heißt, reiche Menschen mit hohem Konsum zahlen viel Mehrwertssteuer, ärmere weniger.
Naklar wird das Brot dann teuer, aber dein Netto-Lohn beträgt nicht mehr 60% vom Bruttolohn.
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daffy

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03.07.2005
21:06 Uhr
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Also da hat sich ja mal jemand Zeit genommen... zum ersten zum Thema Rentner - ich weiss nicht ob das fuer Dich einen Unterschied macht, aber ich habe nicht von Fruehpensionierung gesprochen. Was ich da nicht ganz verstehe (definitiv erklaerungsbedarf!) - inwiefern fehlt die Wertschoepfung der Alten? Nimmt man an das der Rentner als Arbeitnehmer durch einen Arbeitslosen substituiert wird bleibt im Endeffekt die Wertschoepfung gleich, vorausgesetzt der Nachfolger hat die gleiche Qualifikation. Abgesehen davon das die Wertschoepfung des Alters wohl kaum als hoeher angesehen wird als die von jungen Arbeitnehmern... sonst haetten wir in Deutschland wohl keine Altersarbeitslosigkeit. Anscheinend sind die Firmen ueberwiegend der Ansicht das die Wertschoepfung der Jungen hoeher liegt - da vertraue ruhig mal auf die regulierende Kraft des Marktes :D
Zum Thema England, man ist das schlimm das das immernoch als Vorbild gilt. Ich habe vor kurzem mit einem Baeckergehilfen in GB gesprochen... der hat eine 60h (!) Woche und verdient in PPP etwa das gleiche wie ein Arbeitslosenhilfeempfaenger hier in Deutschland. Wenn man jetzt sagt, England hat Vollbeschaeftigung und allen geht es gut, ist das schlichtweg falsch! Vollbeschaeftigung ist eben nicht gleichzusetzen mit einer funktionierenden Gesellschaft - ich ziehe da das momentane System definitiv einer Vollbeschaeftigung amerikanischer oder britischer Art vor - fuer weitere Beispiele kann man so elementare Dinge heranziehen wie die Trinkwasserversorgung die in Teilen GB nicht mehr gewaehrleistet ist, dass Krankenversicherungssystem das den namen eigentlich nicht mehr verdient, die Staatsverschuldung die momentan bei 2,9% des GDP liegt (Quelle wiederum the Economist) - will sagen auch nicht besser als Frankreich oder Deutschland und dann noch die hunderttausenden ehemaligen Industriearbeiter die nach der Stillegung der Bergwerke eine minimale Abfindung erhalten und in keiner Arbeitslosenstatistik mehr auftauchen. Da wird viel geschoent - in Australien bspw. gilt jeder der eine Stunde pro Woche arbeitet als beschaeftigt. Das mal zum Thema erfolgreiche Arbeitsmarktpolitik.
Das die Ausfuehrungen zur Bedeutung der Binnennachfrage zu weit fuehren finde ich sehr schade - m.E. ist es Konsens in der oekonomischen Welt das dies das Hauptproblem Deutschlands darstellt. Eben auch weil im Vergleich zu Deutschland die Binnennachfrage in allen "erfolgreichen" Laendern boomt (GB, USA, Irland usw.) - wobei dabei auch wieder auf die Immobilienspekulation hingewiesen sei, auf die sich diese starke Binnennachfrage wohl hauptsaechlich stuetzt.
Der Mehrwertsteuervorschlag ist interessant, hat ein wenig Skandinavien zum Vorbild (!?), aber die laufen damit auch nicht problemlos. Und ausserdem isst ein reicher Mensch auch nicht mehr Brot als ein Armer :D
Fakt ist, dass in Deutschland in 10-15 Jahren Arbeitskraeftemangel herrschen wird. Wie das die ganze Sache dreht, da denkt noch keiner drueber nach.
'Reicher Mann und armer Mann, standen da und sahn sich an;
und der Arme sagte bleich, waer ich nicht arm, waerst Du nicht reich'
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Dipl-Wirt-Ing

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04.07.2005
00:34 Uhr
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Mir fehlt jetzt leider die Zeit, auf die Fragen näher einzugehen, aber hier mal 4 interessante Artikel über das Thema Überalterung.
http://www.bda-online.de/www/...0&L=DE&markedcolor=
www.BAuA.de - Dr. med. Gunda Maintz Veröffentlichung 30.10.2000
Find jetzt den Link nicht dazu, daher müsstest du es mal Folgendes bei Google eingeben:
"BJU: Lebenslanges Lernen sichert Arbeitsplatz"
und
"Ältere Arbeitnehmer ein Asset für die Wirtschaft
Empfehlungen für Politik, Tarifpartner und Unternehmen"
Der letzte Suchtipp ist ein ausführlicher und sehr guter Artikel über die Probleme Deutschlands aufgrund der Erwerbslosigkeit im Alter und Empfehlungen für Politik, Gewerkschaften und Unternehmen.
PS: Kurze Kausalkette:
Würden die Alten arbeiten -> steigt die Bruttowertschöpfung Deutschlands erheblich -> zahlen die Alten in die Sozialsicherungssysteme(beziehen also keine Transferleistungen) -> wird der Staat entlastet(Haushaltskonsolidierung) -> FALLEN DIE LOHNNEBENKOSTEN -> der Kostenfaktor "Arbeit" verbilligt sich in Deutschland -> Unternehmen werden Wettbewerbsfähiger -> Stellen Leute ein -> fällt die Arbeitslosenquote
Und zum Thema England meine ich die Politik Margaret Thatchers. Und nicht Blairs.
So jetzt reichts aber wirklich für heute.
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Mr_Nice

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reg. User
04.07.2005
01:05 Uhr
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Ich lese mir das alles gar nicht erst durch....
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daffy

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04.07.2005
20:17 Uhr
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richtig Mr_Nice, geht auch eigentlich am Thema vorbei.
... weil er ein machtgieriger Egomane ist.
und an den DiplomHerren, meinen Einwurf nicht verstanden!
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