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christoph

reg. User
14.09.2005
09:42 Uhr
Powell distanziert sich von eigener Irak-Rede vor UN



Washington (AFP) - Der frühere US-Außenminister Colin Powell hat sich von seiner berühmten Rede vor dem UN-Sicherheitsrat distanziert, mit der er im Februar 2003 den geplanten Krieg gegen den Irak gerechtfertigt hatte. Die Rede, in der Powell angebliche Beweise für die Existenz von Massenvernichtungswaffen im Irak vorlegte, sei ein "Schandfleck" in seinem Lebenslauf, sagte Powell dem Fernsehsender ABC News. Die Erinnerung an diesen Moment sei heute "schmerzvoll" für ihn. Die von Powell vorgelegten "Beweise" hatten sich später als falsch herausgestellt.

Vor dem UN-Sicherheitsrat hatte der damalige US-Außenminister unter anderem Satellitenfotos von Lastwagen mit angeblichen mobilen Biowaffen-Labors präsentiert. Zudem hielt er ein kleines Reagenzglas hoch um zu demonstrieren, welch kleine Menge Bakterien für einen verheerenden Biowaffenangriff ausreicht. Nach der Invasion hatten US-Waffeninspekteure keinerlei Belege für die Existenz von atomaren, biologischen oder chemischen Waffen im Irak gefunden. "Ich bin derjenige, der das stellvertretend für die USA der Welt dargelegt hat. Es wird immer Teil meines Lebenslaufs sein. Es war schmerzvoll. Es ist immer noch schmerzvoll."

Im Vorfeld seiner Rede hatte Powell seinerzeit fünf Tage im Hauptquartier des US-Geheimdienstes CIA verbracht und Geheimdienstberichte studiert. Viele davon stellten sich später als falsch heraus. Er fühle sich "schrecklich", weil er damals falsch informiert worden sei, sagte der Ex-Minister. Den damaligen CIA-Direktor George Tenet treffe allerdings keine Schuld, dieser sei selbst von der Korrektheit der Informationen überzeugt gewesen. Andere US-Geheimdienstler hätten allerdings gewusst, dass ihre Quellen nicht zuverlässig waren, "und sie haben nichts gesagt", rügte Powell: "Ich wurde enorm enttäuscht."

Er habe keinerlei Beweise gesehen, die einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Irakund den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA nahelegten, betonte der Ex-Außenminister. Zu den Entwicklungen nach dem Sturz Saddam Husseins äußerte Powell sich skeptisch. Die USA hätten es versäumt, unmittelbar nach dem Sturz genug Soldaten zu schicken und die irakischen Streitkräfte rasch wieder aufzubauen. Powell galt stets als Gegner von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld.