Lesen bildet! |
|
- Anzeige - |
Wooo, hier haben wir ein Forum... :) Nun, naja, also... schreiben kannst Du hier über (fast) alles. Nur möchten wir Dich bitten, interessante
Themen zu respektieren und unser Forum nicht mit Müll vollzuspammen. Auch Schleichwerbung wird hier gnadenlos zensiert.
This is our playground, boy! Ha! *g* |
|
|
|
|
|
|
Das KTV-Zone-Forum... |
Der geräuschlose Tod des Bankgeheimnisses
|
|
|
pult

|
reg. User
18.11.2004
18:18 Uhr
|
|
Am 1. April 2005 löst sich das Bankgeheimnis in Luft auf. Mit einem weitreichenden Gesetz hat Finanzminister Hans Eichel dafür gesorgt, dass Fiskus, Sozialbehörden und Arbeitsämter die finanziellen Verhältnisse jedes Bürgers ausschnüffeln dürfen - ohne Anfangsverdacht, ohne richterliche Erlaubnis und ohne dass die Betroffenen je davon erfahren.
Hamburg - Für Hans Eichel war im vergangenen Jahr schon am 19. Dezember Weihnachten. Kurz vor Heiligabend hatte der Bundestag noch hastig das Gesetz zur Förderung der Steuerehrlichkeit durchgewunken und dem SPD-Politiker die wohl schönste Gabe beschert, die sich ein klammer Finanzminister wünschen kann: Den vollständigen und schrankenlosen Zugriff auf Konto- und Depotinformationen aller deutschen Steuerzahler.
Mit dem beispiellosen Gesetz, das in wenigen Monaten in Kraft tritt, will die rot-grüne Bundesregierung der Steuerhinterziehung endgültig den Garaus machen. Dazu hebelt die Regierung das ohnehin bereits arg durchlöcherte deutsche Bankgeheimnis vollständig aus. Dass bei der Holzhammer-Aktion der Datenschutz und die rechtsstaatliche Verhältnismäßigkeit unter die Räder kommen, nimmt Berlin in Kauf.
Ab April 2005 erhalten die Finanzämter Zugriff auf die Kontodaten aller Bürger. Bei der Frankfurter Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) können sie dann jederzeit abfragen, wer wo Geld liegen hat. Der Abruf offenbart, welche Konten, Wertpapierdepots, Ander- oder Treuhandkonten sowie Verfügungsberechtigungen ein Steuerzahler unterhält. Im Fachjargon wird diese Kontenübersicht als Stammdatensatz bezeichnet.
Das von Eichels Juristen konzipierte Verfahren hätte sich George Orwell kaum besser ausdenken können: Einen konkreten Verdacht oder eine Begründung braucht der Fiskus nicht vorzuweisen. Der Bespitzelte muss zu keinem Zeitpunkt über die Schnüffelaktion informiert werden. Auch die Bank erfährt nichts. Denn alle Institute werden online vom der BaFin angezapft, die in einem Datenpool namens Konten-Evidenz-Zentrale (KEZ) tagesaktuell alle deutschen Kontodaten bereithält.
Beschwerde in Karlsruhe
Das ist ungefähr so, als wenn die Polizei einen Zweitschlüssel zu sämtlichen Wohnungen erhielte - mit der Begründung, jedermann sei mutmaßlich Besitzer von Diebesgut, illegalen Drogen oder Raubkopien. Nirgendwo im westlichen Europa hat der Staat vergleichbare Kompetenzen. Eichels System, schimpft denn auch ein Banker "ist das, was Stasi-Chef Mielke gerne gehabt hätte, sich aber nicht leisten konnte". Der renommierte Steuerrechtsprofessor und Anwalt Gunter Widmaier hält den Schnüffelparagraphen für nicht mit dem Grundgesetz vereinbar: "Das macht den unbescholtenen Bürger kaputt." Der Jurist hat im Auftrag der im Kreis Borken ansässigen Volksbank Raesfeld zwei Verfassungsbeschwerden eingelegt.
Das Verdikt des höchsten deutschen Gerichts erwartet Widmaier Anfang 2005. Das Finanzministerium glaubt indes an die Verfassungsmäßigkeit seines Gesetzes. Schließlich sei der Entwurf von "Hunderten Juristen geprüft" worden, so ein Sprecher. Der damalige Bundesdatenschutzbeauftragte habe die Regelung zudem ausdrücklich begrüßt.
quelle: dpa
---------------------------------
na prost mahlzeit...
|
|
Vince

|
reg. User
18.11.2004
20:45 Uhr
|
|
Wunderbar! Wieder ein Schritt auf dem Weg zum gläsernen Bürger. Willkommen im Überwachungstaat. Dass der Kapitalismus an sich schon totalitäre Züge in sich birgt wussten bereits Horkheimer, Adorno & Co., aber langsam isses echt nich mehr lustig. 1984 ist nicht mehr weit entfernt...
|
|
kuDDel

|
Taugenix
18.11.2004
21:26 Uhr
|
|
Ich ergreife einfach einmal die Contra-Position zu den Beiträgen hier. Eins vorweg: Ich bin absolut gegen einen totalitären Überwachungsapparat. Aber das ist IMHO einer der wenigen sinnvollen Schritte, die das System, in dem wir leben, erhalten kann. Jeder kleine Spießbürger verarscht den Staat, verarscht die Gesellschaft. Beispiel? Gerne: Alleine im Kreise meiner Komillitonen weiß ich von mehreren, dass sie deutlich mehr Kohle haben, als es das Maximum per Gesetz zulassen würde. Trotzdem bekommen einige dieser Schlauberger volles Bafög, ich hingegen nicht. Sie haben ihr Vermögen schlicht nicht angegeben, oder halt nen Kontoauszug von nem anderen Konto vorgelegt.
Und so zieht sich das sicherlich nicht nur beim Bafög durch, nein, das wird auch bei der Stütze, beim Wohngeld und bei vielen anderen Leistungen, die der Staat aufbringt so sein.
Nicht weiter tragisch, mag man da denken. Nur: DANN darf auch keiner heulen, wenn die Steuern erhöht werden, der Sprit teurer wird, Straßen MAUT-pflichtig werden, etc.
Die Gesellschaft, in der wir leben funktioniert nur dann, wenn man ehrlich ist (oder zur Ehrlichkeit gezwungen wird), wenn man Leistungen vom Staat in Anspruch nehmen will. Und das tun wir nun einmal ALLE! Oder benutzt irgendjemand von euch keine Wege, Straßen? Geht jemand nicht gerne in Parks? Zur Uni? In Schulen? Kultureinrichtungen? [Liste ist beliebig erweiterbar...]
Jeder von euch wird fürchterlich heulen und Beschwerdebriefe schreiben, wenn die Straße vor der Haustür nur noch aus Schlaglöchern besteht, wenn die Kinder nicht mehr zur Schule können, weil die Gebäude baufällig sind. [auch beliebig erweiterbar...]
Aber all das muss auch bezahlt werden. Und wenn nun einmal jeder einzelne den Staat auf seine Weise hintergeht und damit einen Stein aus der Mauer der Schule rausschlägt, muss der Staat halt zu Überwachungsmaßnamen greifen. Klare Schlussfolgerung.
Gefallen tut mir diese Vorstellung a la 1984 mit Sicherheit nicht, aber wenn ich mich umschaue, dann kann ich diese Reaktion immerhin verstehen. Zumindest kann ich mir vorstellen, dass der Herr Finanzminister sicher nicht erfreut ist, wenn er irgendwann mal hört, dass ein Bekannter um 4 Ecken zwar 1000000 Taler auf seinem Konto hat, seine Frau aber trotzdem Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld oder was auch immer bekommt.
|
|
Northlander

|
18.11.2004
22:25 Uhr
|
|
@kuddel spätestens wenn der staat dir an die wäsche will, weil er bei dir was gefunden hat, was du nicht angegeben hast, wirst du dieses gesetzt verfluchen. Wenn nicht heute, dann vielleicht morgen oder übermorgen oder überübermorgen ...
Man wird tag ein tag aus vom staat beschissen, warum soll nicht auch der bürger den staat hintergehen. Und geld hat der staat genug er müßte nur effektiver wirtschaften, ich sage nur agentur für arbeit, wieviele Mio. haben sie dort schon verbraten für nichts und wieder nichts und ein ende ist nicht abzusehen. Geldervergabe erfolgt danach wer die größte lobby hat und nicht nach bedarf.
Es trifft eh nur den kleinen bürger, der großindustrielle hat seine millionen im ausland und auf die hat der staat keinen zugriff und von diesen millionen erfährt der staat auch nichts.
Ich bin gegen dieses gesetz und die totale überwachung.
Noch ein Lösungsvorschlag um das gesetz zu umgehen, kein konto führen und das geld im garten verbuddeln, dort findet herr eichel es ganz sicher nicht. Vielleicht aber euer nachbar ;-)
|
|
oelli

|
Smutje
18.11.2004
22:47 Uhr
|
|
ich höre immer staat und wir. Man muss erstmal verstehen, dass der Staat und wir nichts unterschiedliches sind. Wir machen diesen Staat aus. Wir sind seine Einwohner und der Nachbar mit der unterschlagenen Millionen irgendwo auf irgendnem anonymen Nummernkonto bescheißt nicht den "Staat" sondern dich und mich. Das zu verstehen gilt es und unter diesem Aspekt schließe ich mich kuDDels Meinung an. Ich hab täglich mit solchen Sachen zu tun und kann nicht immer völlig reinen Gewissens nach hause gehen, dass sag ich euch und das ist kein schönes Gefühl.
|
|
Vince

|
reg. User
18.11.2004
23:11 Uhr
|
|
@Kuddel: Bei biometrischen Daten, Lauschangriff, Kameraüberwachung, Konsumprofilen durch die Industrie und vernichtetem Bankgeheimnis bleibt kaum noch Raum für soetwas wie Privatsphäre. Weiterhin ist das Mißbrauchsrisiko nicht zu vertreten. Aber wie schon von Northlander angekündigt - müßten bspw. Großunternehmen und Multis endlich mal wieder Steuern zahlen, wäre das Loch in den öffentlichen Kassen nicht so immens. Was Du zur Rechtfertigung ansprichst ist ein generelles ethisches Problem was uns von "denen da oben", die unseren Staat und angeblich die Interessen seiner Bürger vertreten tagtäglich vorgelebt wird, solange die Staatsmacht nicht moralisch korrekt handelt, werden es ihre Bürger kaum tun. So ist es kein Wunder, dass es in der Privatwirtschaft mittlerweile fast schon üblich geworden ist, Rechnungen nicht mehr zu bezahlen, denn im großen Stil funktioniert es ja scheinbar auch ohne moralische Grundsätze, wie man am Verhalten diverser Manager oder Politiker immer wieder sehen darf. Bei steuerflüchtigen Unternehmen mit Sitz im Ausland greift dieses Gesetz übrigens wohl kaum.
@Oelli: Das ist theoretisch richtig, jedoch praktisch falsch. Denn unsere demokratisch gewählten Volksvertreter verteten zumeist andere Interessen, als sie sollten. Wenn nun der Staat und seine Leistungen sowieso im Zuge der derzeitig vorherrschenden neoliberalen bzw. neokonservativen Agenda in der nächsten Zukunft weiter auf ein Minimum reduziert wird, kannst Du ihn sowiso primär nur noch noch als machtsicherndes Instrument einer plutokratischen Machtelite verstehen...
Grundsätzlich: mit einer Aushöhlung der Bürgerrechte lässt sich keine mangelnde Ethik kompensieren, ebensowenig wie ein "Krieg gegen den Terror" zu gewinnen ist. Beide Trugschlüsse gehen Hand in Hand - warum wohl?
|
|
Uwe

|
Käpt'n
18.11.2004
23:18 Uhr
|
|
Auch ich möchte mich den Aussagen von kuDDel und oelli anschließend. Sicherlich ist es gefährlich zu denken, hey es betrifft mich nicht, also egal. aber in diesem Zusammenhang hier, seh ich da nicht so das große Problem. Ich habe dieses Jahr erlebt, wie freizügig das Finanzamt z.B. einfach mal irgendwelche Konten pfändet, da kann ich dem bloßen Ansehen des Kontostandes keine größere Problematik abgewinnen (vom Datenschutzrechtlichen Aspekt einmal abgesehen).
Es gibt in diesem Land weiß Gott genug Möglichkeiten mit legalen Tricks sich der "Raffgier" des "Staates" zu entziehen. (Ich hab mal irgendwo gelesen, dass 60-70% der WELTWEIT existierenden Literatur zu Steuern und co. sich auf das deutschen Steuerrecht beziehen.) Wenn dann durch dieses Gesetz unterschlagene Steuermilliarden zurück in den Haushalt fließen, dann immer her damit.
Noch was zum "Beschiss" des Staates: Jeder sollte erst einmal bei sich selbst anfangen. Erst danach kann man mit gutem Beispiel voran gehen und andere ankacken/verklagen/etc. Und wenn das nicht hilft, steht ja immernoch jedem frei, in die Politik zu gehen oder sein Geld in die Schweiz zu transferieren. :)
|
|
Northlander

|
18.11.2004
23:55 Uhr
|
|
@uwe es gibt weltweit auch keine vergleichbar komplizierte steuergesetzgebung mit so vielen ausnahmen und sonderregelungen wie in deutschland, deshalb muß es so viele bücher geben.
Das Geld, welches man sich über die steuererklärung durch die sogenannten legalen tricks zurückholt, kriegt der staat auch mit dem neuen "bankengesetz" nicht.
die anonymität der schweitzer nummernkonten ist doch auch weitgehend ausgehebelt.
siehe: klick
@vince welch wahre worte
bearbeitet (Link klickbar gemacht) von kuDDel am 19.11.2004 um 00:13 Uhr
|
|
kuDDel

|
Taugenix
19.11.2004
00:53 Uhr
|
|
Wie bereits oben erwähnt, halte ich die Vorgehensweise an sich auch nicht für wünschenswert, das Recht auf Privatsphäre wird so ausgehebelt, das ist offensichtlich. Jetzt kommt das ABER: Aber wie soll eine Gesellschaft bestehen bleiben (oder fähig, weiter zu bestehen), in der jeder nur auf den eigenen Vorteil bedacht ist und dabei sich als Teil der Gesellschaft nicht wahrnimmt sondern nur als Individuum? Wie, wenn nicht durch die Möglichkeit der Gesellschaft, einzelne Individuen in die Bahnen zu lenken, die die Gesellschaft für richtig erachtet und als Gesetz vorschreibt?
Klar, die Kombination der Gedanken Biometrik im neuen Ausweis, RFID im Joghurtdeckel und erloschenem Bankgeheimnis lässt es einem eiskalt den Rücken herunterlaufen. Das wird sogar dem Dümmsten relativ schnell klar, was das für Auswirkungen haben kann, wenn die Kombination dieser damit verbundenen Techniken in die falschen Hände gerät.
Ich habe aber gerade in der letzten Woche eine sehr interessante Diskussion in einer Mailingliste erlebt, dort fragte dann jemand: Wieviel Privatsphäre haben wir (in Bezug auf die Gesellschaft als Masse, einzelne Individuen mal ausgenommen) denn noch? Jeder (85 % der Bundesbürger, so hat des der Kanzler letzte Woche gerade vorgetragen) hat heute ein Handy, ist damit also jederzeit ortbar (ich weiß das sehr genau, ich beschäftige mich in meinem Studium u.a. mit den zugehörigen Ortungstechniken ;) )! Jeder Depp zückt beim Einkauf seine PaybackKarte, bei der einem beim Lesen der AGBs schon schwindlig wird, so viel Missbrauch von Daten wie man dort einwilligen muss. Und? Die Leute tun es freiwillig! Die Leute (allgemein gesprochen, ich weiß...) geben ihre persönlichsten Geheimnisse preis, wenn sie eine Chance zur persönlichen Bereicherung sehen, Gewinnspiele, Lotto, all der Unsinn...
Da drängt sich die Frage förmlich auf: Wieviel Privatsphäre will die Masse eigentlich? Und: Sind es nicht nur einige wenige Paranoiker, die bei jeder Verschärfung der Gesetze aufheulen? Ist es der breiten Masse nicht vollkommen gleich?
Versteht mich nicht verkehrt, ich betreibe diese Paranoia mittlerweile zum Spaß, Buchstaben in Adressangaben vertauschen und warten, wann die erste Werbung mit falschem Namen eintrudelt, dem Eintrag im Telefonbuch widersprechen, die netten Damen, die einen mit unterdrückter Telefonnummer anrufen bitten, dass man gerne wissen möge, woher sie die Nummer hätten, man stünde gar nicht im Telefonbuch, wenn sie widersprechen: die Bitte, zum Vorgesetzten durchgestellt zu werden um dann die verwirrte Stimme:'Moment, äh, äh' Klick, aufgelegt... usw.
Aber ganz ehrlich: Das, was ich dort für meine kleine Anonymität tue, ist doch nur die Spitze des Eisbergs. Auf Verlangen von Behörden muss jeder Provider die Verbindungsdaten von Usern freigeben, der Staat hat schon jetzt die totale Vollmacht, in die Privatsphäre eines jeden einzelnen einzugreifen. Okay, der Lauschangriff ist gerade ein wenig gedämpft worden, aber wenn man mit dem Auto durch Deutschland fährt und die riesigen Antennenanlagen sieht, die auf Armeestützpunkten stehen, wer glaubt denn da noch daran, dass Offizier Schmidt nicht die Möglichkeit hat, jedes Telefonat zu belauschen, was seine Fau mit ihrem Geliebten führt?
Irgendwie bin ich jetzt zu müde, um weiterzuschreiben. Reicht für heute ;) Euch fällt sicher noch einiges zu dem Thema ein...
|
|
matze2910

|
Plankenschrubber
19.11.2004
02:33 Uhr
|
|
hmmm ich weiß nicht. mir ist das total wurscht, ob man mein konto einsehen kann oder nicht. ich betrüge nicht usw. auch der lauschangriff ist mir egal. sollen sie halt zuhören, wenn ich mit xy über z spreche.
aber was diese chips und die biodaten angeht, gebe ich der "contra-seite" recht.
|
|
pult

|
reg. User
19.11.2004
10:25 Uhr
|
|
und genau weil ich nicht betrüge isses ja so ein mumpitz. wo fängt es and und vorallem: wo hört es auf? meine fingerabdrücke bekommt keiner, die gehören mir, so fertig. die können mich nicht zwingen, so! ha. und nu sollen sie mal sehen! *g*
|
|
sPunk

|
19.11.2004
10:53 Uhr
|
|
das thema scheint gerade mal wieder ein bißchen ins bewusstsein gerückt zu werden. in der gestrigen zeit steht ein artikel mit titel "wir werden täglich ausgespäht".
ich denke das die möglichkeiten der kontrolle durch staat und in meinen augen noch viel bedenklicher durch die wirtschaft sehr weitreichend sind und jeder der sich irgendwo bewegt verfolgt werden kann (kameras an öffentlichen plätzen, handys, internet, kreditkarten, mautsysteme).
problematisch finde ich diese überwachung und eingriffe durch staatliche organe immer dann, wenn sie einfach so erfolgen können. bei verdacht auf steuerbetrug gibt es bereits die möglichkeit der kontoüberprüfung, aber wo führt das denn hin, wenn jeder sachbearbeiter vielleicht nur weil er den gegenüber nicht mag mal ein wenig in seinen konten rumstöbert bis er irgendwelche ungereimtheiten findet?
weitere interassante artikel zum thema auf spiegel online (nein, ich füge hier keinen link ein)
|
|
oelli

|
Smutje
19.11.2004
17:46 Uhr
|
|
@uwe: das mit den 60 % ist richtig. Hab ich glaube ich irgendwann mal hier erwähnt, weil es auch für mich so unfassbar ist. Selbst ich, der damit täglich zu tun hat, kennt nur ein wahnwitzigen Bruchteil dieser Gesetze, selbst wenn ich ausgelernt haben werde irgendwann (eventuell ;) )
|
|
fusion freak

|
19.11.2004
18:51 Uhr
|
|
Also, wenn ich hier dat gebabbel von "Gesellschaft" höre,wird mir echt schlecht,sorry.
Wo gibt es denn hier noch ein Sozialverhalten der Menschen untereinander,wo gibt es denn eine Bindung an Wahlversprechen der Politiker, das Leben auf dieser Welt ist doch nur noch eine Farce und wir sind die kleinen Compasen.
Wer sitzt denn in den Vorständen der Multis die Einfluss auf Tarifverträge, Ökologie usw u.etc...haben? Karren 200 Streikende hier aus Frankfurt zu uns, damit diese die arbeitswilligen "Ossis" am arbeiten hindern, die Wirtschaft bewußt weiter schwächen, um ihren Willen durchzusetzen.
Warum wählt man demokratisch, wenn der Diktator schon längst als Sieger fest steht und eh nicht das tut, weshalb man ihn gewählt hat.Warum werden Menschen unter Pseudovorwänden wie z.B. Massenvernichtungswaffen getötet,
und da, wo täglich Kinder mit Minen spielen,verhungern oder Faschistoide mit Minderwertigkeitskomplexen sich aus Ideologie förmlich abschlachten, passiert nischt, weil nix gewinnbringend(ganz Afrika).
Warum funktioniert die Wirtschaft in zig anderen Ländern 1000 mal besser, ist der Lebensstandard höher, trotz geringerer, steurlicher Belastung für die "kleinen".
Weshalb habe ich als wahlberechtigter Bürger dieses Gebildes, Deutschland, keinen Einfluss auf die Höhe der Diäten,ungerechtfertigter Pensionen etc pp, wo es uns allen doch so schlecht geht........???????!!!!!!
Wo ist der Volksentscheid?
Wer glaubt denn, daß trotz erhöhter Steuereinnahmen durch diese Überwachung, die Spritpreise wieder sinken - die KV Beiträge trotz doppelter Kippenpreise und Praxisgebühr wieder>wie durch Gesundheitsministerin versprochen
Warum sind meine Kippen teuer,weil Rotzgöre mit 13 das erste Kind bekommt, natürlich mit meiner Kohle vom Sozi.
Quasi kostet mich das dann meine SV Beiträge + Tabaksteuer.
Könnte als so weiter machen, aber Ihr kennt ja das Paradoxon Menschheit.........
Willst du Luxus,gib Vollgas, willst du Leben, werd Angestellter und willst du nur abhängen oder hast kein Bock auf "Arbeit unter deinem Niveau", dann zieh auf die Straße und friss scheiße...
Nimm was du kriegen kannst, kümmer dich um dich,dein Leben, deine innere Ausgeglichenheit und die, die dir wichtig sind! Jetzt muß man die Kohle halt verbuddeln.
Warum hart schufften und über 50% in diesen Siff namens Deutschland verschwenden.Wer will, der kann und wat mut dat mut.
Füge keinem bewußt seelischen,und körperlichen Schaden zu,
finanziell immer, wenn ich Plazebos für teuer Geld an Dumme(besser Unwissende) verkaufen kann,tu ichs, oder jemand anderes tuts und ich arbeite irgendwann für 2,50 in seiner Firma am Fließband.
Handle nach deinem Gewissen, hast du keins, wird der Rechtsstaat es dich hoffentlich lehren. Wobei die Prioritäten bei dem Vergleich des Strafmaßes von Kinderschändern und Steuerhinterziehern eigentlich schon wieder sehr irrsinnig erscheinen.
Der Sozialstaat hingegen ist bald nicht mehr existent.
BILD DIR DEINE MEINUNG
Aber Immer Mensch bleiben.......
(Sorry für den Ausdruck an einigen Stellen,kann auch zensiert werden, aber diese kranke welt mit den 85% so leicht beeinflussbaren Individuen, kotzt mich einfach an)
Herzliches Beileid an alle Idealisten
bearbeitet von Sibi am 20.11.2004 um 01:31 Uhr
|
|
matze2910

|
Plankenschrubber
19.11.2004
19:40 Uhr
|
|
"Wo gibt es denn hier noch ein Sozialverhalten der Menschen untereinander...?"
hier bei mir. bei dir sicherlich auch. und auch bei vielen anderen. nur weil es nicht überall sichtbar ist, heißt es nicht, dass es nicht da ist.
zu allem anderen, was du gesagt hast: stimmt so etwas, was du beschrieben hast existiert. aber als teil der gesellschaft, kannst du etwas dagegen unternehmen. es klingt fast so, als erwartest du, dass dir der "staat" folge leistet - einfach so. dem ist aber nicht so. und es "klingt" beinahe so, als hättest du dich (als mensch in einem veränderbaren umfeld) schon längst aufgegeben. natürlich lässt sich eine soziale entwicklung nicht stoppen, wenn man dagegen demonstriert etc. - aber du würdest einen weg bereiten. vor 20 jahren hätte auch niemand gedacht, dass der wehrdienst(-zwang) so einfach zu "umgehen" wäre, wie er jetzt ist. heute kann jeder zivi machen. und nicht mal das "muss" man mehr. das ist nur ein beispiel veränderbarer "automatismen" in der "gesellschaft".
so wie es scheint, (wie es sich liest. vielleicht lese ich aber auch falsch) bist du der meinung, wenn andere bescheißen, dann mache ich das lieber auch, weil ich sonst
nix mehr bekomme.
letztendlich fängt eine veränderung bei einem selbst an - nicht am umfeld. die "phase" in der "wir" uns befinden, ist, meines erachtens nach, eine wanderung auf einem schmalen grad. deswegen muss man zu allererst bei sich anfangen und einfach in dem staat leben, wie du es möchtest. nicht, wie ein teil der gesellschaft möchte (ich meine die, die meinen, statussymbole sind eine pflicht z.b. dvd-player, auto, haus, großbild-tv usw.).
im prinzip muss man eigentlich nur erwachsen werden. doch das ist ja irgendwie out, denn jeder 30jährige will noch fun und thrill bis er 40 ist (wo man, meiner meinung nach, aufhört 16 zu sein.). solange man selber das ernst nimmt, was man tut, geschieht es immer weniger, dass irgendwas nicht so läuft, wie man selber es möchte. und sei es auch erst 100 jahre nach deinem tod (aka "vorbildfunktionalismus").
|
|
kuDDel

|
Taugenix
20.11.2004
00:48 Uhr
|
|
interessante Ansicht zum Thema: Klick
|
|
|
|
|
|