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Musik goes 21.Jahrhundert
 
christoph

reg. User
07.12.2004
18:47 Uhr
Musik goes 21.Jahrhundert

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2002:
Als beste Künstler werden Madonna, Herbert Grönemeyer, Tom Jones,
Cher, und Santana ausgezeichnet. Zu den Top-Hits gehören Westlife mit
"Uptown Girl", die No Angels mit "All Cried Out", Kelly Osbourne mit "Papa
Don't Preach", Madonna mit "American Pie".
Die Musikindustrie erfährt zum ersten Mal nach einer langen Boomzeit einen
Umsatzrückgang. Als Hauptursachen macht sie das in Mode gekommene Kopieren
von CDs und das Tauschen von Musikdateien im Internet verantwortlich. Um den
Kids klar zu machen, daß das Kopieren von Musik letzendlich die Künstler
schädigt, startet die Industrie die Kampagne "Copying Music is Killing
Music".

2003:
Die Musikindustrie zeichnet Herbert Grönemeyer, Nena, Kim Wilde, Ozzy
Osbourne und Metallica als beste Künstler aus. Das Album Nr. 1 ist
Nena mit Remixen ihrer größten Hits. In den Hitparaden finden sich
neben Alexander, Juliette und Daniel K. auch Jeanette Biedermann mit "Rock
my Life", das stark nach Roxette klingt. Weiterhin gehören Lichtenfels mit
"Sounds like a Melody", Outlandish mit "Aicha", Kraftwerk mit "Tour de
France 2003", KCPK mit "WE will Rock You" und Murphy Brown mit "Axel F 2003"
und Culture Beat mit "Mr. Vain Recall" zu den Tophits.
Die meisten CDs haben Kopierschutz. Seit August ist das Kopieren
kopiergeschützter CDs verboten, ebenso das Herunterladen von Musik aus dem
Internet. Der Umsatz der Musikindustrie geht um weitere 15% zurück,
besonders betroffen Hit-Kompilationen mit 47%.

2004:
Die Musikindustrie zeichnet Herbert Grönemeyer, Marius Müller-Westernhagen,
DJ Bobo, Marianne Faithfull und Pur aus. In den
Charts stehen das Hollywood Dance Project mit "Relax Reloaded", Kajagoogoo
mit "Too Shy 2004", Nena mit "Haus der 2004 Sonnen" und Nico W aus "GZSZ"
mit "Ich vermiß Dich wie die Hölle" lange Zeit ganz oben.
Mit Hilfe einer automatisierten Sauger-Suche kann die Musikindustrie alle
Nutzer von Tauschbörsen ausfindig machen. Fünf Millionen Haushalte in
Deutschland erhalten daraufhin Post des Münchner Anwalts G., der ultimativ
die Unterzeichnung einer Unterlassungserklärung einfordert und die
Erstattung von Auslagen über 583,74 Euro. Die Tauschbörsen brechen zusammen.
Die Hälfte aller T-DSL-Anschlüsse wird gekündigt. Der Umsatz der
Musikindustrie geht um weitere 10% zurück.

2005:
Es werden Herbert Grönemeyer, Tom Jones, die Supremes, Suzi Quatro und
Elvis Presley als Künstler des Jahres ausgezeichnet, dazu Status Quo mit dem
Innovationspreis des Musiker-Managements. Die Charts führen an Peter Maffay
mit "So bist Du 2005", Roberto Blanco mit "Ein bißchen Spaß muß wieder mal
sein" und Zarah Leander mit "Ich weiß, auch 2005 wird ein Wunder
gescheh'n."
Der Umsatz der Musikindustrie schrumpft erneut um 50%. Die Trend-Scouts
entdecken, dass unter den Jugendlichen 60er- 70er- 80er und 90er-
Revivals in sind. Sie treffen sich zu FlowerPower-, Disco-, New Wave- und
Rave-Parties und hören die CDs ihrer Eltern. Original-CDs und LPs der
vergangenen vier Jahrzehnte werden verstärkt bei Ebay gehandelt. Es wird
vermutet, dass die Kids die CD erwerben, kopieren und dann weiterverkaufen.
Das ist legal, da die alten CDs keinen Kopierschutz haben und nur Originale
angeboten werden.

2006:
Die Musikindustrie bringt ein neues Tonträgerformat heraus: Die "Smart CD".
Sie benötigt spezielle Abspielgeräte mit Internet-Anschluß.
Die Smart-CDs lassen sich nur abspielen, nachdem vorher eine Lizenz über
das Internet gekauft wurde. Lizenzen gibt es nur noch temporär, es ist nicht
mehr möglich, ein Musikstück "für immer " zu erwerben. Dafür werden die
"Smart-CD"-Spieler im Bundle mit einem Musik-Abo für einen Euro
angeboten.
Als erfolgreichste Künstler werden Herbert Grönemeyer, die Scorpions,
Mark Oh, Oli P. und Peter Kraus ausgezeichnet. Die Charts werden beherrscht
durch Songs wie "Flugzeuge im Bauch Ultimate Edition" mit Herbert
Grönemeyer, Oli P. und Xavier Naidoo, "You Keep Me Hanging On" mit den
Supremes, Kim Wilde und Sinema sowie "Anyplace, anywhere, whatever" von
Nena, Kim Wilde und Jan Delay. Aus Anlaß der Fußball-WM wird mit großem
Marketing-Aufwand eine neue Latino-Salsa-Welle propagiert, mit Carlos
Santana und Richie Valens ("La Bamba World Cup 2006 Mousse T. Remix") als
Galionsfiguren. Obwohl Brasilien zum sechsten Mal Weltmeister wird, hat die
Welle nur mäßigen Erfolg. Der Absatz der Musikindustrie sinkt weiter.

2007:
Mit Hinweis auf die vielen bedrohten Arbeitsplätze setzt die Musik-Lobby ein
Gesetz durch, nachdem der Rückruf einmal erteilter Lizenzen möglich ist.
Prompt widerruft die Industrie alle bisher erteilten Lizenzen auf nicht
kopiergeschützte Tonträger. Damit werden alle älteren CDs und alle LPs
illegal, ebenso Plattenspieler und CD-Spieler, die nicht dem "Smart CD"
Standard entsprechen. Im Austausch für ihre Original-CDs bietet die
Industrie CD-Besitzern eine Einjahreslizenz für die auf der CD vorhandene
Musik an. Nach einer erneuten Abmahnwelle der Kanzlei G. aus M. bricht der
Tonträgerhandel über eBay zusammen. Auf die Veröffentlichung von Charts
und die Auszeichnung von Künstlern wird verzichtet. Zunächst einmal müssen
die Lagerbestände an CDs abverkauft werden.

2008:
Musik wird in Deutschland nur noch im Radio oder bei Konzerten gehört.
Das Radio verliert aber an Popularität, seit die Industrie die Sender
zwingt, nur noch neueste Produktionen zu spielen und über diese
drüberzusprechen, damit das Aufnehmen mit Tapedecks verhindert wird.
Konzerte sind fast unbezahlbar geworden, da das gesamte Management von den
Eintrittspreisen mitbezahlt werden muß. Dagegen häufen sich die sogenannten
"Open Jams", spontane Zusammenschlüsse von Hobby-Musikern, die auf
öffentlichen Plätzen mit Gitarre, kleinem Schagzeug, Keyboard, Saxophon etc.
Musik spielen und von begeisterten Zuhörern gefeiert werden.

2009:
Die Musiklobby setzt beim Gesetzgeber das Verbot öffentlicher und privater
Performance urheberrechtlich geschützen Materials durch. Musikinstrumente
werden mit einer Urheber-Abgabe belegt, da man ja eine Gitarre etwa zum
Raub-Abspielen von Stones-Songs mißbrauchen kann. "Making music is
killing music" lautet die begleitende Kampagne, die den Leuten
Unrechtsbewußtsein beibringen soll.


2010:
Um Arbeitsplätze bei Musikern zu schützen, wird Musikunterricht rationiert:
Es dürfen nur noch so viele Nachwuchsmusiker ausgebildet werden, wie der
Markt braucht. Da dieser schneller schrumpft als die Musiker wegsterben,
bedeutet das faktisch ein Verbot des Musikunterrichts.
Hunderte Musikschulen werden geschlossen.

2011:
Sarah Connor versucht mit "Terminate Me" einen neuen, nicht gecoverten
Song herauszubringen, wird aber dafür von den Anwälten der
Musikrechteinhaber verklagt, die es nicht erlauben, dass neue Urheber am
kleiner werdenden Kuchen mitverdienen wollen. "Composing Music is
killing Music" heißt das Schlagwort der Inhaber alter Rechte. Sarah Connor
gewinnt den Rechtsstreit, wird aber kurz darauf unter mysteriösen Umständen
ermordet aufgefunden.
Von nun an traut sich niemand mehr, neue Songs zu schreiben.

2012:
Die Eltern des 6jährigen Wolfgang Amadeus Moherb, des
"Jugend-musiziert"-Siegers, werden zu 150.000 Euro Schadenersatz an die
Musikindustrie verurteilt, weil sich herausgestellt hat, dass ihr Kind erst
seit eineinhalb Jahren musiziert, also nach dem Inkrafttreten der
Unterrichts-Rationierung. Seine Lehrerin, die Violinistin Anne-Sophie
Mutter, entzieht sich einer Gefängnisstrafe durch Flucht in den Irak, dem
einzigen Land, das nicht unter Kontrolle der westlichen Wertegemeinschaft
und damit der Musikindustrie ist.


2020:
Nahezu jede tonliche Äußerung, darunter Motorgeräusche, Trittschall,
Türschließgeräusche und gesprochenes Wort, sind unter
urheberrechtlichen Schutz gefallen. Eine Tür zumachen darf quasi nur noch,
wer nachweisen kann, dass der dabei erzeugte Schall nicht dem von Porsche
patentierten ähnelt.
Die einzigen lizenzfreien Worte sind "der", "die", "das", "und" und "hallo".
Die Gespräche von Menschen, die sich das "Deutsche Sprache Abo" nicht
leisten können, sind daher fast unverständlich geworden. Überhaupt ist es
sehr still geworden, da fast jede Schallerzeugung das Risiko einer Abmahnung
durch den Münchner Justizkonzern G. und Söhne in sich birgt. Die Anwälte
der Ton und Schall Industrie-Gemeinschaft machen Jagd auf Park- und
Waldbesitzer, die in ihren Anwesen das illegale Singen von Vögeln dulden.

2050:
Europa und die USA sind in einem Handstreich vom Irak eingenommen
worden. Die Iraker brauchten nur einen einzigen Muezzin, um die halbe
Streitmacht der Westmächte auszuschalten, die sich, an Schall nicht mehr
gewöhnt, mit zugehaltenen Ohren am Boden wälzte. Die andere Hälfte und die
zivile Bevölkerung wurden dadurch gewonnen, dass man ihnen Kinderlieder
vorsang. Die Menschen fingen an zu weinen und den Invasoren auf Knien zu
danken, für diese neue und wunderbare Gabe, die sie so lange vermißt hatten.
Seither ist der Islam die größte Weltreligion und das Reich Allahs unter der
weisen Herrschaft des Kalifen von Washington schwingt sich auf zu neuer
Blüte.
maya

Piratenbraut
07.12.2004
18:49 Uhr
hatten wir das nich schon mal?
christoph

reg. User
07.12.2004
20:05 Uhr
echt?
maya

Piratenbraut
07.12.2004
20:18 Uhr
öhm, ja...bei charlotte roche R.I.P., allerdings nur bis 2020...
christoph

reg. User
07.12.2004
20:28 Uhr
zu charlotte roche oder war dies auch schon da thema???
maya

Piratenbraut
07.12.2004
20:30 Uhr
sehr beeindruckend...möchtest du uns irgendetwas sagen?
Elli

reg. User
07.12.2004
20:34 Uhr
Boah!du armer-sieht aus,als wärst du ein insider?:)
christoph

reg. User
07.12.2004
20:38 Uhr
ab 1500 watt macht es spass.
Elli

reg. User
07.12.2004
20:40 Uhr
"fg" kann ich mir ... nein-kann ich mir nicht vorstellen!
christoph

reg. User
07.12.2004
20:48 Uhr
aber ich glaube auf gardine war am besten...
Elli

reg. User
07.12.2004
20:54 Uhr
mag sein...da ist aber die verletzungsgefahr höher-siehe oben-oder ist dir und deinem besten stück noch nix schlimmes und unwiederbringliches passiert
christoph

reg. User
07.12.2004
21:31 Uhr
hmm ich denke die lesung wird ganz lustig werden..
Elli

reg. User
07.12.2004
22:06 Uhr
wird bestimmt aufschlussreich..auch für mich