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Veranstaltung: Antifa Rostock will "auf Arbeit scheißen"
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Charles VIII

20.04.2005
17:40 Uhr
Im Café Median in der Niklotstraße 5/6 findet am 26. april eine Veranstaltung der Antifa Rostock unter dem Titel "Über die Unfähigkeit gewöhnlicher Deutscher, auf die Arbeit zu scheißen".

Die Antifa nimmt darin Bezug auf eine Nazi-Demo am 1. Mai in Neubrandenburg, zu der sie zu Gegenaktivitäten mobilsiert. Ihren Aufruf mit viel Text gibt es unter http://www.links-lang.de/0504/nb-hro.pdf

Der Aufruf ist ganz schön krass... aber Luxus und Sekt trinken find ich gut :-))
calilarola

20.04.2005
18:37 Uhr
wenn mans netter/anders/vielversprechender formulieren würde -wie ein ire mal zu mir gesagt hat: "woanders arbeitet man, um zu leben, die deutschen leben, um zu arbeiten", dann könnte ich mich ja damit anfreunden, aber der titel verspricht nicht allzu viel
matze2910

Plankenschrubber
20.04.2005
18:47 Uhr
aber ist das nicht überholt? also ich meine diesen spruch. ich hab das gefühl, dass immer mehr arbeiten, um zu leben.
calilarola

20.04.2005
18:56 Uhr
zum beispiel? nehm we ma die studenten. die meisten arbeiten doch wohl, um zu (über-) leben, oder? wenn man das auf längere sicht betrachtet, kommt es sicherlich vor, dass man irgendwann mal angefangen hat zu arbeiten und jetzt arbeitet, um zu leben, um sich was zu gönnen. aber wer hat das glück als junger mensch? also ich nicht...
matze2910

Plankenschrubber
20.04.2005
19:00 Uhr
hä? hast du dir jetzt nicht selbst widersprochen oder liegt das am bier, dass ich denke, dass du dir grad widersprichst...?
also ich hab gesagt, dass ich denke, dass viele arbeiten, um zu überleben. ergo denke ich, dass wenige leben, um zu arbeiten.

???
polphi

Schwammkopf
20.04.2005
19:02 Uhr
du verwechselst da aba wat, matze: überleben ist nicht gleich leben, oder seh ich auch nich durch?

also alle leben um zu arbeiten, damit sie überleben...so, alles geklärt, nü? ;P
asco1

Lowrider
20.04.2005
19:17 Uhr
... also ich mag meinen Job. :-)
inselkind1979

20.04.2005
19:18 Uhr
also ich mag meinen job so zur hälfte zur zeit;)
matze2910

Plankenschrubber
20.04.2005
19:29 Uhr
also jetzt verliere ich den durchblick vollends.

der spruch lautet doch:
"woanders arbeitet man, um zu leben, die deutschen leben, um zu arbeiten."
d.h. woanders arbeiten die leute, um zu überleben. also essen kaufen, miete zahlen usw. und in deutschland leben die leute, um arbeiten zu dürfen, weil sie es geil finden. (dem spruch nach. das alte vorurteil.)

und ich bin der ansicht, dass mehr deutsche arbeiten, um miete zu zahlen und essen zu kaufen, als dass sie arbeiten, weil sie es geil finden. ich kann natürlich nur vom umfeld berichten.
polphi

Schwammkopf
20.04.2005
19:30 Uhr
na habt ihr glück, dafür mag ich mein leben...:P

also, nochmal zum spruch:

woanders arbeiten, um zu leben(meint hier: sich was gönnen, "leben", nicht überleben!) hier in deutschland leben(also das existenzielle /biologische leben/dasein) um zu arbeiten (schuften, ackern, genervt sein...)
nu klar?
Bresel

21.04.2005
16:56 Uhr
"Statt Nicht-Arbeiten als Chance zu betrachten, wird Arbeitslosigkeit hierzulande als Bedrohung eines nationalen Ganzen verstanden." --> häh?, Was kümmert mich das nationale Ganze, wenn ich mir die grundlegendsten Dinge des Lebens nicht mehr leisten kann und sehe, dass es gleichzeitig Leute gibt, die für bloßes Nichtstun (Z.B. große Aktienanteile) Millionen scheffeln???
Den Staat zu "boykottieren", indem man nicht mehr arbeitet, bringt meiner Meinung nach rein gar nix, außer dass die Leute, die das große Geld haben immer mächtiger werden über eine Masse ungebildeter, unbeschäftigter, armer Menschen. Die autonome Antifa hat mal wieder die "besten" Argumente. Naja, ich werd trotzdem zur Gegendemo fahren...
Charles VIII

21.04.2005
19:22 Uhr
@Bresel
Diskutiere doch auf der Veranstaltung mit denen und tauscht eure Argumente aus.

So, wie ich den Aufruf verstanden habe, geht es nicht darum, dass es einigen Leuten gut geht und das doof ist (die, die "Millionen scheffeln"). Stattdessen soll es allen Leuten gutgehen ("Luxus zum Standard machen!"). Arbeit wird als repressives Moment verstanden, was heißt, dass sie im Kapitalismus nicht der Produktion dient - schließlich arbeiten ja Millionen Menschen nicht, und trotzdem fehlt deren Arbeitskraft nicht bei der Zurverfügungstellung ausreichender Konsumgüter - sondern als Herrschaftsinstrument gilt. Sprich: Obwohl genug zu essen da ist, soll trotzdem nicht essen, wer nicht arbeitet. Worum es den Antifas geht, sagen sie auch in ihrer Pressemitteilung: "Doch um die Abschaffung der Arbeit geht es uns als linksradikalen Antifaschist/innen. Der Umsturz aller Verhältnisse, in denen der Mensch ein geknechtetes Wesen ist, bedingt nicht nur die Abschaffung feudaler völkischer Wunschvorstellungen der Neonazis, sondern auch die Aufhebung der kapitalistischen Reduzierung des Menschen auf Wert und Ware." (http://www.links-lang.de/0504/08.php)
polphi

Schwammkopf
21.04.2005
20:59 Uhr
naja, dass der wohlstand (luxus im alltag) der einen, ob nun aus arbeit oder aus nichtstun entstanden, immer auf kosten unsichtbarer dritter ist und somit wieder Klassen entstehen lässt, brauche ich hier wohl nicht erwähnen, oder?
Wer wird denn hier mal wieder ne Neuinterpreatation von Marx vornehmen??? Abschaffung der Arbeit? Na da schlag ich mal klassisch vor, schafft doch zuerst das Kapital ab, denn das ist doch Träger des Kapitalismus. Und so brecht ihr dem Kapitalismus das Genick, alle Menschen werden gleich, alle lieben alle, jeder Arbeitet das, wonach seine Qualitäten liegen und in Deuschland scheint endlich mal wieder die Sonne...
Gegendemos und Aktionen gegen Rechts müssen sein, das steht ausser Frage, aber denkt euch mal was weniger populistisches aus....
oelli

Smutje
21.04.2005
23:21 Uhr
abschaffung des kapitals ? Und wer bewertet dann die nahrungsmittel ? Wer sagt, wieviel man für ein Brot leisten muss ? Leute, das funktioniert nicht.
kuDDel

Taugenix
22.04.2005
00:56 Uhr
Au Mann, wenn ich das da oben lese, muss ich wirklich lachen. Glauben die das im Ernst? Die paranoide Fraktion der Antifa zitiert doch allzugerne G. Orwell an Häuserwänden. Der hat aber noch andere Bücher geschrieben. Auf die 'Animal Farm' bezieht sich die Antifa interesssanterweise nie in ihren Theorien zum Systemsturz...
Uwe

Käpt'n
22.04.2005
01:12 Uhr
Naja das Kapital abzuschaffen bringt nichts, weil hey, dann wird eben wieder mit Glasscherben getauscht. *g*

Was man abschaffen muss, ist das in-Werte-denken der Menschen. Ob mein Brot nun 2,10 EUR kostet oder 4 Eier, das ist doch kein großer Unterschied.

Wir brauchen eine Einstellung, anderen zu geben, nicht weil wir uns davon etwas erhoffen (weil etwas DAFÜR spricht), sondern einfach, weil wir es können (weil nichts DAGEGEN spricht).

Ein ziemlich beliebter Vergleich ist immer der mit der Free Software Community. Ich schreibe ein Programm, investiere Zeit und stelle die Arbeit anschließend jedem zur Verfügung. Nicht weil ich dafür was bekomme, sondern einfach weil ich es kann, weil es vielleicht jemand anderem nützen könnte. (Ich erinnere mich da an die schöne Dokumentation "Codename: Linux", die vor Jahren mal auf nem ARTE-Themenabend lief.)
Bresel

25.04.2005
11:53 Uhr
Jo, danke Charles, ich hab Marx auch gelesen, aber ich glaube nicht, dass seine Theorien so auszulegen sind, dass wir jetzt erstmal jegliche Arbeit boykottieren. Es bringt nix, an den Symptomen anzufangen (Entfremdung der Arbeit ist nur ein Symptom), sondern wie Marx schon sagte, den Klassenkampf heraufzubeschwören (und das kostet mehr Arbeit als man denkt --> auch in der Produktion, schließlich müssen Versorgungsleistungen ja am Leben gehalten werden), also schon eher die Theorie von Polphi, nämlich die Abschaffung des Kapitals durch Druck der Masse (möglicherweise auch über Gewalt) und ein langsames zurückführen zu der Arbeit im eigentlichen Sinne (z.B. in Genossenschaften; da wird dann nämlich von ALLEN festgelegt, wieviel für ein Brot geleistet werden muss @ oelli). Mit deiner Theorie brechen wir nicht nur dem Kapiralismus das Genick, sondern auch uns selbst, denn die Reichen werden sich zu versorgen wissen, im Gegensatz zu den Leuten, die jetzt schon am Existenzminimum rumlungern. Also bitte, das Nächste mal nicht so naiv sein, und als Anarcho nicht Marx zitieren :).
q_no

reg. User
25.04.2005
16:47 Uhr
der betreff ist lustig "auf arbeit scheissen".. haben die zu Hause kein Papier mehr? ;)
asco1

Lowrider
25.04.2005
16:57 Uhr
q_no: *LOL* ... stimmt - das is praktisch, da muß man zu Hause net putzen. :-D
der elektrische reiter

26.04.2005
11:40 Uhr
sklave oder sklavenhalter,
ist doch irgendwie prickelnd oder?

arbeit macht frei,juchei.
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