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This is our playground, boy! Ha! *g* |
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Das KTV-Zone-Forum... |
mein kulturbeitrag (aka im betrunkensein geschichten schrweiben)
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matze2910

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Plankenschrubber
31.10.2004
02:14 Uhr
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Sie haben mich verklagt? SIE WAGEN ES MICH ZU VERKLAGEN? MICH?.
Jahwe zerknüllte das Schreiben und warf es beiseite. Ich fasse es nicht...!.
Ach, was können die ihnen schon anhaben, Herr?, fragte Pius.
Eigentlich nichts. Aber schau, wer mich angeklagt hat., sagte Jahwe und zeigt auf den Papierball, der friedlich neben seinem Schreibtisch lag.
Pius ging hastig auf den Papierball zu und faltete ihn zurecht. Äußerst gründlich begann er das Schreiben zu lesen. Es war ein Standartschreiben. Nach der aktuelle DIN-Norm. Sie wurden soeben von mir angeklagt. Mit freundlichen Grüßen L. Teuflisch direkt diese neue DIN-Norm... Nicht wahr?, fügte Jahwe hinzu. Pius begann zu zittern. Schweißperlen rannen an seinen Schläfen entlang. Ist es der, von dem ich denke, dass er es ist?, flüsterte Pius.
Was? Ist es der, von dem ich denke, dass er es ist?, sagte Pius diesmal ein wenig lauter. Ja, er ist es. Seit Jahrtausenden hat er nichts mehr von sich hören lassen. Und jetzt das hier.
Jahwe ging um seinen Schreibtisch herum. Zuerst vorwärts, dann rückwärts. Er zupfte an seinem Bart und schien zu überlegen.
Pius hingegen zitterte immer noch. Er hielt das Schreiben fest in seiner Hand und raschelte damit.
Pius! Beruhige dich! Ich muss nachdenken!, zischte Jahwe. Ich werde mich gleich zum obersten Tribunal begeben. Ich muss wissen, worum es geht. Pius?
Ja, oh Herr?
Bereite alles vor. Ich reise vor 20 Minuten ab!
Jawohl Herr. Ich werde alles veranlassen, was dafür nötig ist. Jahwe ging großen Schrittes aus dem Raum und schmiss die Tür zu.
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Strahlemann

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Biologe
31.10.2004
03:41 Uhr
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...das les ich mir morgen mal in aller ruhe durch...
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kuDDel

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Taugenix
31.10.2004
05:09 Uhr
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Ein Buch? Eine Geschichte aus der Zauberflasdche? Brrrrr, ich sollte dringend ins Bett gehen und meinen Rausch auskurieren... Trotzdem würd ich gerne des Rätsels Lösung erfahren.
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maya

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Piratenbraut
31.10.2004
10:16 Uhr
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öhm, is nun ein anderer dran das fortzusetzen?
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Uwe

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Käpt'n
31.10.2004
12:43 Uhr
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würde mich auch mal interessieren, wie und wann das nun weitergeht... oder brauchst du da erst gewisse Anreize/Spenden in Form von Alkoholika ;)
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Treas Popeas

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31.10.2004
12:58 Uhr
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matze2910

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Plankenschrubber
01.11.2004
14:34 Uhr
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Verdammte Lastwagen!, brummte Powl. Er war gerade am Einschlafen gewesen, doch eine Erschütterung ließ ihn erwachen. Er schloss wieder die Augen und versuchte sich in den Traum zu zwängen, den er gerade gehabt zu haben schien. Nach einigen Minuten merkte er, dass es nicht funktioniert und zu alledem verspürte er jetzt auch noch Hunger.
Scheiße!, grummelte er und ließ sich vom Bett auf den Boden fallen.
Er stand auf, trottete in die Küche und öffnete den Kühlschrank. Jedoch befand sich nichts weiter drin als 2 Eier und eine Flasche Ketchup.
Frustriert knallte den Kühlschrank zu und öffnete das Schränkchen über dem Herd. Auch dort konnte er nichts Essbares finden. Statt dessen begrüßten ihn einige kleine Tierchen. Er nickte ihnen wohlwollend zu und blickte auf seine schäbige Küchenuhr. Halb vier. Powl lahmte zurück in sein Schlafzimmer und zog sich an.
Bevor er die Wohnung verließ öffnete er ein Fenster. Die Morgenluft breitete sich bis in das letzte seiner kleinen Kapillärchen aus und machte ihn munter. Dann er zog die Wohnungstür hinter sich zu und verließ das Haus.
Nach einigen Metern schon kam er beim Dönerstand an, der 24 Stunden rund um die Uhr auf hatte. Er bestellte sich etwas zu essen, bezahlte und ging zu seiner Wohnung zurück. Powl betrachtete das leichte Grau des Himmels und vermutete alsbald schlechtes Wetter. Gedankenversunken schlenderte er weiter. Auf der Mitte des Weges, zwischen Wohnung und Dönerstand, sah er jedoch ein Mädchen am Straßenrand, welches fluchend vor ihrem Fahrrad stand. Ein wenig irritiert ging er zu ihr hin. Kann ich helfen? Klar! Die Kette hat sich da irgendwie verklemmt. Powl beugte sich herab und legte seinen Döner auf die Straße. Zum Glück hatte er sich ein paar Servietten eingepackt, welche jetzt als Unterlage für den Döner herhalten mussten. Sicherlich war es eine grobe Verletzung der Servietten gegenüber aber daran dachte Powl in diesem Moment nicht.
Fachmännischer Art beäugte er misstrauisch die verklemmte Kette. Tja, das sieht schon mal nicht gut aus. Danke, das weiß ich auch. Kannst du nun helfen? Jo, kann ich., tönte Powl wortkarg. Normalerweise hätte er in dieser Situation mehr Wörter herausgebracht aber ihm war, der Uhrzeit wegen, nicht danach. Zuerst vorsichtig, dann immer stärker werdend, drückte er mit seinen Fingern von unten gegen die Fahrradkette. Sie hing an einer Schraube fest, die einfach so ins Fahrrad hinein geschraubt worden zu sein schien. Zumindest hatte sie für Powl dort keine Daseinsberechtigung. Tolle Konstruktion., murrte er ihr entgegen.
Ich hab das Fahrrad nicht gebaut! Jo, hör mal auf mit deinem Schlüssel die Kette da raus zu drücken!
Die ganze Zeit über hatte das Mädchen versucht die Kette mit ihrem Haustürschlüssel heraus zu keilen.
Powl dachte sich seinen Teil und löste schließlich die Kette aus ihrer Gefangenschaft. Hey, super. Jetzt muss die Kette nur noch zurück auf das Zahnrad da., fiel es spontan aus ihrem Mund heraus. Aha, Zahnrad. Echt...?, dachte sich Powl und sagte aber: Ich bin schon dabei. Heb mal das Hinterrad an und dreh die Pedale, damit sich die Kette aufreihen kann!. Sie hob das Hinterrad an. Powl setzte die Kette auf das Zahnrad. Sie aber ließ das Hinterrad wieder runter. Die Kette fiel zurück zur Schraube und sie waren wieder am Anfangspunkt.
Nee, du sollst die Pedale bewegen, damit sich das Hinterrad dreht. Die Kette muss doch erst voll drauf sein.
Sie sagte nichts mehr. Statt dessen fingerte sie am oberen Teil der Kette, was Powl dieses mal wirklich als hilfreich empfand. Die Kette schlüpfte abermals ins Freie und Powl setzte einen Teil der Kette erneut auf das Zahnrad. Hey, du sollst das Hinterrad anheben. Sie hob das Hinterrad an. Und jetzt die Pedale bewegen. Sie drehte.
IN FAHRTRICHTUNG! DU HAST DOCH EINE RÜCKTRITTBREMSE!, schrie es in seinem Kopf.
Bitte dreh in die andere Richtung, sagte er jedoch. Man deine Finger sind ja schon voll schwarz!, erwiderte sie unerwartet. Aus Reflex Powl guckte auf seine Finger und ließ dabei die Kette los, welche aufgrund der Schwerkraft nichts besseres zu tun hatte, als wieder in die missliche Lage zurückzukehren, aus der Powl sie befreien wollte. Powl schaute dem Mädchen zum ersten mal ins Gesicht. Sie lächelte ihn an. Ihm fielen jetzt erst ihre rotgefärbten Haare und ihre schwarzen Sachen auf. Sie gefiel ihm.
Er lächelte zurück. Fast schon so, als hätte er nie etwas anderes getan, befasste er sich wieder mit der Kette und reihte sie auf das Zahnrad, ermahnte das Mädchen nochmals das Hinterrad zu heben und drehte diesmal selber die Pedale. Geschafft! Er drehte die Pedale gleich mehrmals, um zu sehen, ob die Kette auch wirklich richtig drauf war. Sie war es. Sie ließ das Hinterrad wieder sinken und schaute seine Hände an. Oh man, die sind ja richtig schwarz. Das macht nichts. Ich wohne ja gleich hier um die Ecke.
Was der Zusammenhang dabei war konnte sich Powl auch nicht erklären aber es schien sie zu erleichtern.
Das machte ihn zufrieden. Er nahm seinen Döner von der Erde und erhob sich. Hab leider nichts zum abwischen da. Macht nichts, wie gesagt., tönte Powl. Sie lächelte. Warum auch immer beschloß Powl sie ärgern zu wollen und ging mit seinen öligen, schwarzen Fingern auf ihr Gesicht zu. Sie rückte ein wenig zurück aber lächelte immer noch. Machs gut und, ähm, schönen Heimweg noch. Ja... danke... Powl drehte sich um und ging ohne zurück zu blicken. Zu Hause erst bemerkte er, dass er etwas ganz wichtiges vergessen hatte. Ihren Namen oder ihre Anschrift oder ihre Telefonnummer oder alles zusammen. Hatte sie es ihm gesagt? Er glaubte nein. Doch! Er war sich sicher, dass sie ihm nichts derartiges gesagt hat oder gar haben könnte. Denn die ganze Zeit stand er gebückt vor dieser dämlichen Kette und raunte ihr irgend etwas zu.
Ein Wunder, dachte er sich, dass sie mich überhaupt noch angelächelt hat. Im Umgang mit Menschen war Powl schon immer etwas eigen gewesen, nur hatte es ihn bis dato nicht gestört. Verdammt!, dachte er.
Er setzte sich, im Wohnzimmer, auf seinen Computerstuhl und aß seinen Döner auf. Verdammt noch mal!
Er drehte sich ein paar Runden auf seinem Stuhl, sprang auf, rannte aus seiner Wohnung auf den Hinterhof hinaus und schnappte sich sein Fahrrad. Er fuhr zum Dönerstand und von dort aus in die, ihm einzig plausible, Richtung. Leider haben Glück und Plausibilität herzlich-schmerzlich wenig miteinander zu tun. Er konnte sie nicht sehen.
Er hielt an einer großen Kreuzung an und blickte verzweifelt in die 3 verbleibenden Optionen, in die er fahren könnte. Ein Polizeiauto erweckte seine Aufmerksamkeit. Nee, auf die hatte er jetzt absolut keinen Bock.
Ohne Lampe und Sturzhelm hätten sie ihn sicherlich angehalten. Zudem hatte er nur ein T-Shirt und eine kurze Hose an. Es war zwar eine warme Nacht aber schon zu oft wurde er von der Polizei aufgegriffen, weil er zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war. Er drehte um und fuhr nach Hause. Zu Hause angekommen knallte er die Tür zu, ging in sein Schlafzimmer, krachte in sein Bett und schlief ein.
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maya

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Piratenbraut
01.11.2004
19:32 Uhr
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oh man, irgendwie erinnert mich das eine andere beschreibung eines zusammentreffens zweier leute, sei es gewollt oder nicht...mir stellen sich die nackenhaare auf - und das is nicht positiv! ;)
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kuDDel

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Taugenix
01.11.2004
19:43 Uhr
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Oha, maya ist tatsächlich schwer traumatisiert...
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matze2910

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Plankenschrubber
03.11.2004
21:22 Uhr
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Herr? Ich habe alles für ihre Abreise vorbereitet. Ihre Koffer., sagte Pius höflich, wie er und Jahwe es gewohnt waren.
Gut, gut. Jahwe nahm die 2 Koffer an sich und sprach mit offenem Mund: Hoos Hius hib hiea hie Hillön!
Pius verstand natürlich sofort, was er zu tun hatte. Er und Jahwe waren es schließlich so gewohnt.
Er öffnete ein kleines Schatüllchen und nahm eine kleine Pille heraus. Um sich zu vergewissern, dass es die Richtige war, biss er ein kleines Stückchen davon ab und tauchte 5 Sekunden vorher auf und sah sich beim Öffnen des Schatüllchens zu. Gut, es war die richtige Pille.
Er könnte zwar auch einfach auf die Pille schauen, wo eine kleine Uhr zu erkennen war, aber er liebte diese kleinen Zeitsprünge. Vor allem mochte er es, wenn er sich und seinen Herren gemeinsam sah. Schon so manches mal hatte er sich dann heimlich ein Foto gemacht.
La loo! Hach chong!
Oh ja, sofort., stimmte Pius zu und legte die Pille auf Jahwes Zunge.
Hund hetzt hie handere!
Pius öffnete ein anderes Schatüllchen. Auch hier nahm er eine Pille heraus und biss ein kleines Stückchen davon ab. Kaum das Bisschen abgeknabbert stand er schon auf Jahwes Schreibtisch. Auch diese Beißprobe hätte er sich ersparen können, denn auf dieser Pille war ein kleines Haus zu erkennen. Jedoch mochte es Pius auch sehr einen lokalen Sprung zu machen. Manchmal sprang er ins Bad, wenn sein Herr drin war. Was hat er da nicht für schöne Fotos gemacht...
Hius! Hös reichg! Hieb chong her!
Äh ja..., natürlich, Herr!, entgegnete Pius devot.
Er legte die Pille, neben die andere, auf Jahwes Zunge.
Hius, chließ heinen Hund!
Wie immer bekam Jahwe Maulstarre. Pius drückte gegen den Unterkiefer, wie er und Jahwe es gewohnt waren. Es klappte nicht. Besser gesagt, der Mund klappte nicht.
Höller!
Herr, soll ich wirklich?, fragte Pius nervös.
Ha!
Verzeiht mir, Herr!, bat Pius und rammte mit seiner Schulter gegen Jahwes Unterkiefer, welcher daraufhin krachend gegen den Oberkiefer schlug.
Jahwe war sofort verschwunden. Pius ging ans Fenster und starrte besorgt heraus.
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matze2910

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Plankenschrubber
05.11.2004
22:45 Uhr
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Verdammte Scheiße!, brüllte Jahwe, als er sich vor den Treppen des obersten Tribunals wiederfand.
Die Leute um ihn herum machten sich schon lange nichts mehr daraus, wenn Jahwe mal wieder fluchte. Fast überall und überwann wo er landete, fluchte er. Das waren die Leute schon gewohnt.
Sie hatten ihm sogar den Tipp gegeben sich Rucksäcke zuzulegen, damit er die Hände für die Pillen frei hätte aber Jahwe höhnte nur darüber.
Was solle er, Jahwe, mit Rucksäcken? Er hätte doch Pius, sagte er. Der lege ihm gerne die Pillen in den Mund. Und was könne er, Jahwe, denn dafür, dass sein Unterkiefer so stark sei?
Nach ein paar Jahrhunderten des Überredenwollens ignorierten die Leute Jahwes Flüche. Der sei sowieso nicht ganz dicht, sagten sie. Und damit hatten sie auch gewissermaßen recht.
Nachdem Jahwe zu Ende geflucht hatte, nahm er den einen übriggebliebenen Koffer und putzte sich ein paar Fussel von der Schulter. Der andere Koffer war weg. Einfach so. Es war ein Phänomen, welches selbst diese Leute nicht herausfinden konnten.
Wo die Gegenstände landeten, wenn irgendwer Zeit- und/oder Lokalreisen tätigte, konnte nicht herausgefunden werden. Deshalb nahmen sie immer alles zweimal mit, damit sie sicher sein konnten, dass wenigstens etwas dort bzw. dann mit ankommt. Das war natürlich sehr umständlich.
Es musste für solche Reisen immer zweimal das gleiche vorhanden sein. Das galt selbstverständlich auch für Hochzeitsreisen und komischer Weise nur für Frauen. Ganze Welten wurden durchsucht um eine Ehepartnerin zu finden, die der des Mannes gleicht.
Manchmal dauerte so eine Suche mehrere tausend Jahre, was die Beziehung des Ehepaares deutlich beeinträchtigte. Jahwe hörte einst folgende (wahre) Geschichte:
Gagnrad? Schatz? Ich will endlich los!
Ach, Aphrie (das war ihr Spitzname) ich muss doch erst noch jemanden finden, der so aussieht wie du.
Ich warte jetzt schon viel zu lange. Meine Mutter hatte recht! Ich hätte einen nehmen sollen, der gründlicher suchen kann als du. Und überhaupt! Rasierst du dich irgendwann in diesem Jahrhundert noch mal? Du siehst wieder aus...! Ich hätte auf meine Mutter hören sollen. Aber nein, ich muss ja meinen Dickkopf durchsetzen und dich heiraten...! Und jetzt warte ich schon fünfhundert Jahre auf unsere Hochzeitsreise. Sitz nicht einfach so da und trink dein Met! Beweg mal deinen faulen Hintern und...
Dort bricht die Erzählung ab.
Man vermutet, dass er sie einfach bei der Hand und eine Pille nahm. Letztendlich kam er nach ein paar Wochen, braun und sichtlich erholt, allein zurück.
Diese und andere Geschichten ließen Jahwe erschaudern.
Was solle er, Jahwe, mit einem Weib? Er hatte doch Pius, dachte er. Der erfülle alle seine Pflichten.
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oelli

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Smutje
06.11.2004
02:20 Uhr
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gibs das auch als hör-cd ? bin zu faul zum lesen :)
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kuDDel

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Taugenix
06.11.2004
03:56 Uhr
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Ich mag es, das zu lesen ;)
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matze2910

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Plankenschrubber
08.11.2004
14:37 Uhr
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Das oberste Tribunal. Gericht aller Gerichte. Was gab es hier nicht schon für Verhandlungen? Was gab es hier nicht schon für Richtersprüche? Es gab hier nichts, was es nicht gab.
Das oberste Tribunal ist knallhart. Es kennt keinen Unterschied zwischen Freund und Feind. Es kennt nur das Gesetz. Und das Gesetz besagt: Wer schuldig ist, wird bestraft. Und um die Schuldigkeit zu ermitteln wurde ein eher fragwürdiges Verfahren benutzt. Es besteht aus einer Person, die den Angeklagten vertritt und aus einer Person, die das Gesetz vertritt und einer, die den Urteilsspruch macht. Richtig archaisch eben. So wie sie es halt lieben. Die Obersten des Universums.
Jahwe bewegte sich forschen Schrittes die Stufen des Tribunals empor, die einfach nicht enden wollten.
Das lag größtenteils daran, dass die Treppe ca. einen Kilometer lang war - denn es sollten nur diejenigen das oberste Tribunal erreichen, die es wirklich wichtig hatten.
Nach ein paar Minuten konnte Jahwe schon die schweren Säulen erblicken, die das Gebäude umringten.
Von unten gesehen ist es sehr schwer das Tribunalgebäude zu erkennen, da es in einen dichten Nebel verhüllt wird. Die Beamten, die dort arbeiten, sind nämlich regelrechte Suchtkiffer.
Obwohl das Wort kiffen dort gar nicht gekannt wird. Man nennt es überlegen. Ja tatsächlich rauchten die Beamten Überlegungsstäbchen, um angesichts all der grausamen Verhandlungen ruhig zu bleiben. Und da etwa 115 Beamte gleichzeitig und ständig kifften, wölbte sich eine Kuppel aus Rauch um das Tribunalgebäude herum.
Jahwe war nur noch einige Minuten von der letzten Stufe entfernt. Er tauchte in die dicke, weiße Wolke ein.
Seine Schritte wurden immer federnder und leichter. Sein Gesicht immer ruhiger und friedlicher. Jahwe fragte sich, ob er flöge. Denn so kam es ihm vor. Letztendlich erklomm er mit Leichtigkeit die letzte Stufe.
Der dichte Rauch umhüllte ihn, sodass er nichts sehen konnte. Er ging einfach weiter geradeaus. Er vermutete, dass dort irgendwo der Eingang sein müsste. Er behielt recht und trat in das Gebäude ein.
Starkes Licht blendete ihn, Jahwe. Er konnte es nicht fassen, dass es etwas gäbe, das ihn, Jahwe, blenden könnte.
Er schloss die Augen und verharrte am Eingang.
Nach einigen Sekunden öffnete er sie wieder und sah das Innere des Gebäudes.
Eine noch mächtigere Treppe, als die vom Eingang, am Ende der Halle führte anscheinend ins Nirgendwo.
Leicht gebogene, riesige Säulen stützten die Decke des Nirgendwos. Links und recht neben ihm erfasste sein Blick abertausend Türen. Der Boden, anscheinend mit Badezimmerfliesen gekachelt, glänzte grün.
Sonst war die überaus riesige Halle sehr langweilig gehalten. Keine Spielereien architektonischer Künste. Keine Ornamente und Verzierungen, die dem Tribunal vielleicht einen gewissen Touch an Macht verliehen hätten. Doch zu seiner Verwunderung stand ein riesiges Gipslemming mitten im Raum. Es hatte furchtbare Zähne, fand Jahwe.
Hinter dem Lemming konnte er die Rezeption ausfindig machen und ging darauf zu.
Dort angekommen sah er nichts weiter als einen Tresen mit einer Glasbox, in der Andenken feil geboten wurden. Kleine Postkarten und Miniaturausgaben des Gipslemmings sowie ein Raumplan des Tribunals. Hinter dem Tresen stand ein leerer Stuhl.
Anscheinend war niemand da.
Jahwe drückte ein paar mal einen Knopf, neben dem Bitte die Klingel drücken zu lesen war. Aber es erschien niemand. Jahwe wurde langsam ungeduldig. Dass man ihn, Jahwe, warten ließ...
Ich bin Jahwe! Hört mich an!, tönte er großspurig.
Kaum hatte er das gesagt, kam ein kleiner Lichtpunkt auf ihn zugeflogen.
Jahwe wurde ein wenig nervös, doch ließ er sich nichts anmerken. Der Lichtpunkt wurde immer größer und größer und größer.
Es blitzte kurz.
Jahwe schloss vor Schreck kurz seine Augen. Als er sie wieder öffnete saß plötzlich ein kleiner, pummeliger Mann mit dünnem Haar auf dem Stuhl und sah Jahwe gelangweilt an.
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matze2910

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Plankenschrubber
13.11.2004
20:46 Uhr
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Is ja schon jut. Ick bin ja schon da. Keene Hektik Meester! Wat kann ick für se tun?, fragte die obskure Gestalt.
Ich, hallte es durch den aberwitzig großen Vorraum, bin Jahwe! Ich werde in 8 Minuten angeklagt! Ich fordere zu wissen warum!
Jahwe, wa? Ick schau mal nach. Wartense ma kurz., woraufhin er unter dem Tresen verschwand.
Jahwe trippelte ungeduldig mit seinen Fingern auf dem Tresen herum.
Wie konnte man ihn, Jahwe, so behandeln. Er war zwar noch nie im Tribunalgebäude gewesen aber so eine Behandlung hätte er sich nie träumen lassen. Der Mann tauchte wieder aus dem Tresen hervor und hielt eine Akte parat.
Ah, ick seh schon. Jahwe. Künstlername. Aha. So einer also, wa? Erschaffer von Quingala, Qwertzu und Gaia. Oh man. Ganz schön runtergekommen, wa? Angeklagt in 6 Minuten, wegen Fahrlässigkeit. In Saal XV. Einmal die Treppe janz hoch und dann immer links halten, bis der Gang zu ende ist.
Ein Blitz zuckte durch den Saal und die kleine Lichtkugel flog wieder fort. Jahwe verstand nicht recht. Runtergekommen? Er? Fahrlässigkeit? Er? Saal XV? ER?
Was zur..., hob er an zu denken. Er beließ es dabei und ging zur Treppe.
Oh man, nicht schon wieder Treppen steigen. Wäre doch bloß Pius hier. Der könnte mich tragen.
Ein wenig entrüstet, ein wenig frustriert aber auch ein wenig mulmig begann er nach oben zu gehen.
Die Zeit ronn mit jeder weiteren Stufe unter seinen Füßen hinfort, so dass er zu rennen begann. Oben angekommen musste er, Jahwe, erst einmal verschnaufen. Er lehnte sich an das Treppengeländer und wagte einen Blick hinab nach unten. Das Gipslemming war nur noch ein kleiner Punkt.
Die Rezeption konnte er gar nicht mehr erkennen.
Jahwe wandte sich um und entdeckte eine kleine Tafel an der Wand.
Sie zeigte ihm einen Raumplan. Jahwe fuhr mit dem Finger darüber. So, so. Saal XV? Was hat der Typ gesagt? Links. Aha.
Der komische Kerl hatte recht. Ganz hinten links. Raum Nummer XV. Jahwe ging den Gang entlang. Er kam an 14 Türen vorbei. Die Nummern wurden, je höher die Zahl, immer kleiner dargestellt. Die XIV war kaum noch mit bloßem Auge zu erkennen. Er ging weiter.
Doch dann war der Gang zu Ende.
Was zum...
Sein Raum war nicht da. Er war absolut nicht da. Definitiv.
Schlechter Scherz, oder wie?
Jahwe guckte angestrengt in die Richtung aus der er gekommen war. Ja, da vorne war die XIV, die er kaum erkennen konnte. Wo aber ist dann die XV?.
Er ging zur XIV zurück. Ein ganz genauer Blick verriet ihm, dass es wirklich die XIV war.
Ok, ruhig Blut. Irgendwo muss die XV ja sein.
Von dort, wo er stand, bis zur Wand, die den Flur enden ließ, waren es nur 2 Meter. Das einzige, was nicht Wand war, innerhalb dieser 2 Meter, war ein Lüftungsgitter.
Nein..., das kann doch nicht?!, blitzte es durch seinen Kopf. Rasch ging er zu dem Gitter.
Es war keine Zahl zu lesen. Oder doch? Er öffnete seinen Koffer und setzte sich seine Brille auf. Pah! Also ehrlich! Das er, Jahwe, eine Brille bräuchte...
Langsam knickte Jahwes Selbstsicherheit ab. Ganz nah ging er mit dem Kopf an das Gitter heran.
Tatsächlich... Eine kleine, mikroskopisch kleine, XV war oben rechts eingeritzt. Vermutlich mit einem Schlüssel. Was soll das werden? Ich... ich bin doch Jahwe. Herrscher über Quingala, Qwertzu und äh... Gaia! Dies hier ist meiner nicht würdig..., jammerte er.
Er schlug auf das Gitter ein. Nichts passierte. Keine einzige Delle. Jahwe verstand rein gar nichts mehr. Vor ein paar Jahren noch war er einer der mächtigsten. Er war einer der stärksten. Man erzitterte vor seinem Namen. Oder war es vor Jahrhunderten? Jahwe konnte nicht mehr klar denken.
Erst die Anklage, dann der komische Typ ohne Respekt, die Treppen, die Brille und jetzt DAS hier.
Reiß dich zusammen! Du bist nur ein wenig außer Form!, sagte er sich und blickte wieder auf das Lüftungsgitter. Ein kleiner Hebel hielt es verschlossen. Ein kleiner Hebel...!. höhnte er. Er bewegte den Hebel und das Gitter sprang auf.
Modriger Geruch schoss ihm entgegen und verschlug ihm den Atem. Entschlossen zu wissen, was hier vor sich ging, kroch er in den Lüftungsschacht. Die Nase fest verschlossen. Er atmete durch den Mund. Dieser Geruch...
Auf allen Vieren kroch er, Jahwe, den Schacht entlang.
Es war dunkel. Ein Lichtschimmer tauchte am Horizont des Tunnels auf und Jahwe robbte schnurstracks darauf zu. Endlich am Ausgang angelangt, purzelte er bei dem Versuch stylisch aus dem Schacht hervorzutreten, auf den Boden.
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matze2910

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Plankenschrubber
17.11.2004
08:01 Uhr
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Jahwe, da bist du ja! Wir haben dich schon erwartet. Du kommst 10 Minuten zu spät!, schlug es Jahwe beim Aufprall auf den Boden entgegen.
Er stand auf und betrachtete seine Kleidung. Fetzen hingen an seinen Beinen. Und schwarz waren sie noch dazu.
Er konnte nichts erkennen. Nur ein strahlendes Licht.
Was soll diese Behandlung? Ich bin Jahwe!, versuchte er es hallen zu lassen. Doch es kam nichts weiter als sein normaler Ton aus dem Mund.
Leicht irritiert versuchte er es noch mal. Was soll diese Behandlung? Ich bin Jahwe!!
Kein Hall, kein Bass, keine Vibration. Nichts.
Lass gut sein Jahwe. Hier im Tribunal funktioniert das nicht.
Ich bin Jahwe!!!!
Wieder nichts.
HÖRST DU NICHT?!, schallte es ihm entgegen.
Ein ungeheurer Bass, eine riesige Vibrationswelle fegte ihm die Beine vom Boden.
Hier hat nur das Tribunal das Recht Halleffekte einzusetzen. Und jetzt steh auf!, grollte es.
Wankend erhob sich Jahwe und linste in das Licht.
Ha... Hallo?, fragte er vorsichtig.
Jetzt schweig!, brummte es ihm entgegen. Das Licht wurde schwacher. Jahwe blickte um sich. Doch er konnte nichts erkennen.
Dann war alles es dunkel. Jahwe glaubte ein Flüstern zu hören. Aus jeder Richtung des Raumes kamen leise Stimmen.
Jahwe... Sieh an, sieh an... Das ist er also... Wie sieht er bloß aus...
Hey! Wer spricht da? Los antwortet mir, Jahwe!, forderte er. Seine Wörter kamen nicht weiter als ein paar Zentimeter. Sie fielen herunter und zersprangen wie Glas. So langsam bekam er Angst. Zum ersten mal in seiner Existenz standen im Schweißperlen auf der Stirn. Wurde er gerade berührt?
Wer ist da? Da schon wieder. Am Bein. Ganz eindeutig. Das Flüstern wurde lauter. Der Raum dunkelrot.
Jahwe! Du eines schweren Verbrechens angeklagt!, dröhnte es. Jahwe stand wie paralysiert da. Das Flüstern war nun mehr beinahe ein Schreien. Hässliche, verzerrte Laute schwirrten um ihn herum.
Jahwe! Gestehe!, donnerte es. Der Raum drehte sich um ihn herum.
Das Rot wurde zu einem grässlichen, grün-gelben Gemisch. Laute Schreie zogen direkt in seinen Kopf und blieben dort. Es blitzte, es grollte. Jahwe ging auf die Knie. Zu stark waren die Eindrücke auf ihn. Dann war es wieder dunkel und still. Jahwe lag regungslos auf dem Boden.
Tigge di pieps! Tigge di pieps! Tigge di pieps!
Schnauze!, fluchte Powl und warf den Wecker an die Wand.
Verdammt noch mal. Warum klingelt der Wecker?, grollte er.
Powl drehte sich um und zog die Decke über seinen Kopf. Die Sonne strahlte schon und der Straßenlärm schwappte in gewisser Regelmäßigkeit in sein Schlafzimmer hinein.
Ein Schrei hallte durch die Luft.
Wer schreitn da?, fragte sich Powl und lugte unter seiner Decke hervor.
Der Schrei wurde lauter und grässlicher. Powl sprang auf und stellte sich vor das Fenster. Ein Schatten näherte sich.
Ach du heilige..., brachte er noch vor lauter Entsetzen hervor. Dann zersplitterte die Fensterscheibe und Powl flog durch sein Schlafzimmer. Mit einem dumpfen Bums schleuderte es ihn gegen die Tür.
Minuten später kam er wieder zu sich. Scheiße, was war das?, fragte er sich irritiert.
Blut lief über sein Gesicht und klatschte auf das Laminat. Wankend stand Powl auf und sah das zerbrochene Fenster. Er dachte darüber nach, was wohl passiert war. Ein Vogel? Ein Stein? Oder gar ein Komet? Nein, wohl eher nicht, dachte er sich.
Dann jedoch blieben seine Gedanken im Stau stecken. Irgendwo zwischen Augen und Gehirn muss es zu einem riesigen Fehler gekommen sein.
Powl entdeckte ein Lemming auf seinem Bett, welches sich mit dem Laken das Gesicht putzte...
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Sibi

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KTV-Zone.de Team
09.12.2004
17:37 Uhr
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MATZEE!! Ich will weiterlesen!! Wat is nu mit Jahwe und wieso klagt das oberste Tribunal ihn an?? Du kannst uns doch nicht so lange warten lassen!!
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matze2910

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Plankenschrubber
09.12.2004
19:22 Uhr
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oh. stimmt. hatte vergessen zu posten. dachte, hier liest eh keiner mit.
__________________
Powl kniff sich in seinen rechten Arm. Nein, er schlief nicht. Das war kein Traum. Er rieb sich seine Augen, doch das Lemming saß immer noch in seinem Bett.
Es hatte sich dem Kissen zugewandt. Es schüttelte das Kissen auf, japste ein paar mal, rieb sich die Pfoten, streckte sich und legte den Kopf auf das Kissen.
Powls Kopf gab das Signal zum Überschnappen.
Okay, es ist wohl soweit. Ich bin bekloppt geworden., sagte Powl zu sich.
Geht das vielleicht etwas leiser? Man versucht hier zu schlafen!, totterte es vom Bett herüber.
Ein Blitz durchzog Powls Körper.
Guten Tag Klapse, adieu Verstand. Hat das Viech eben mit mir gesprochen?, fragte Powl sich selber.
Also guter Mann, hör mir mal zu! Ich bin müde, okay? Und ich will schlafen! Da kann man, verdammt noch mal, wohl erwarten, dass ETWAS RUHE HERRSCHT! Oder nicht?, zischte das Lemming.
Ich hör wohl nicht recht...
Du hörst sehr wohl! Pscht!
Was bildest du dir ein? Verpiss dich aus meinem Bett! Was zu Hölle bist du überhaupt?
Noch nie ein Lemming gesehen oder was? JETZT SEI LEISE!, brüllte das Lemming. Der Raum zitterte für einen kurzen Augenblick, so dass Powl sich am Türrahmen festhalten musste.
Aber...
RUHEEE!, fegte es durch den Raum, der schon wieder zu wackeln begann. Dann hörte Powl nur noch das Schnarchen des Lemmings.
Wie betäubt ging Powl in das Badezimmer und wusch sich das Gesicht. Er hatte ganz schön was abbekommen. Seine Stirn hatte einen ziemlich großen Riss.
Er nahm etwas Toilettenpapier und legte es auf die Wunde. Dann setzte er sich auf die Toilette und versuchte zu Sinnen zu kommen. Da war also dieses sprechende Lemming in seinem Bett, das durch sein Fenster geflogen kam und den Raum erschüttern konnte. Das war irgendwie mehr als unnormal, stellte Powl unumstößlich fest.
Und was sollte er jetzt überhaupt anstellen? Die Polizei rufen? Sicherlich nicht. Die würden ihn für bekloppt halten und einweisen lassen. Vielleicht seine Eltern? Nääää. Die würden denken, er habe mal wieder zu viel gekifft.
Genau! Erst mal einen durchziehen.
Er hatte ja noch was da. Von der letzten Party, die so ultimativ scheiße gelaufen war.
Dass die Bullen 2 mal gekommen waren, um zu sagen, dass sie leiser sein sollten, war ja normal. Das sein Laminatboden während der Feier immer mehr einem klebrigen Etwas glich, konnte er auch locker ertragen. Es war auch nicht schlimm, dass seine Toilette immer mehr einem Klo auf einem französischen Rasthof glich. Kein Ding. Kann man ja sauber machen. Aber das seine Freundin unbedingt mit seinem besten Freund in SEINE Kiste gestiegen war, das war zu viel. Als er sie darin zusammen sah, nahm ihn das schon sehr mit. Er konnte auch nicht anders, als seinem besten Freund ins Gesicht zu schlagen und ihn nackt aus der Wohnung zu werfen. Dass er dann aber noch die halbe Wohnungseinrichtung zertrümmert hatte, machte die Party echt saumäßig.
Egal. Scheiß drauf!, dachte er sich, als er die Erinnerung an den Abend wieder in die schwere Metalkiste in seinem Kopf packte.
Er ging in sein Wohnzimmer und kramte die Utensilien zusammen, die er brauchte. Kurzerhand hatte er den Joint fertig und lehnte sich in seinen Sessel hinein. Nach ein zwei Zügen war die ganze Sache schon viel angenehmer und beinahe vergessen.
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matze2910

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Plankenschrubber
11.12.2004
23:21 Uhr
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Powl lächelte, als er an das Lemming dachte.
So ein süßes Lemming. Ob sein Fell auch so weich ist, wie es aussieht?, witzelte Powl.
Ähem!
Das Lemming stand in der Tür und guckte Powl grimmig an.
Doch dieser konnte sich sein Lachen nicht mehr verkneifen und prustete los. Etwas pikiert schnellte das Lemming auf Powl zu und klaute ihm den Joint. Gierig zog es dran.
Puh, gutes Zeug! Schon lange nicht mehr so gut nachgedacht.
Nachgedacht?
Gekifft, wie ihr es nennt.
Ahja, jetzt kannste nicht nur sprechen, sondern auch noch Drogenerfahrungen preisgeben, wie?
Sehr wohl! Ich hab schon gekifft, da warst du noch nicht mal ein Gedanke, von mir.
Genau... Und das bedeutet was?
Was bedeutet das wohl? Denk darüber nach, wenn du willst. Das Lemming nahm noch einen tiefen Zug und reichte die Jolle wieder an Powl.
Jetzt fehlt wohl nur noch ein Pinguin, was?, scherzte Powl.
Wie bitte?
Na ein Pinguin. Wenn ich schon mal ein Lemming hier hab, dann fehlt nur noch ein Pinguin.
Ich versteh dich nicht. Wovon redest du da?
Ach egal. Wer bist du nun? Oder eher, was bist du???
Das kann ich dir nicht sagen. Du würdest es eh nicht verstehen. Vielleicht später mal.
Später? Willst du länger hier bleiben, oder wie? Powl gab dem Lemming den kleinen Stumpen, der vom Joint noch übrig war.
Ja Powl, wie es aussieht schon. Wir müssen noch so einiges tun, habe ich beschlossen.Jetzt warte mal. Du platzt hier rein und verlangst auch noch, dass ich etwas tue? Ich kenn ja nicht mal deinen Namen. Geschweige, dass ich dich überhaupt verstehe, bei dem, was du da faselst.
Das Lemming sog die letzten Reste aus dem Joint und drückt ihn im Aschenbecher aus.
Ich habe keinen Namen. Daher, such dir einen aus., sagte es, während es mit dem Stumpen ein paar Aschekreise malte. Powl sah sich das Lemming genau an und überlegte, wie er es nennen könnte.
Wieso bist du durch meine Fensterscheibe geknallt?
Ich ähm... das kann ich dir nicht sagen! Nenne es ein wirklich spektakuläres Mysterium.
Wenn ich richtig gesehen habe, dann hattest du im Bett vorhin noch ein Stück Wäscheleine am Fuß, richtig?
Ach, äh das... ja... damit war nichts weiter. Lag wohl schon im Bett und hat sich dann in meinem Fuß verheddert...
Also das nehme ich dir nicht ab. Wenn du willst, dass ich irgend etwas für dich tue, dann musst du schon ehrlich zu mir sein! Also?, fragte Powl etwas strenger.
Naja..., fing das Lemming mit drucksender Stimme an, ... nobody ist perfect, verstehst du? Ich bin vom Dach gesprungen und als ich merkte, dass ich beim Aufprall wohl draufgehen würde, habe ich nach der Leine gegriffen. Da hab ich mich irgendwie verknotet und drehte mich ganz schnell im Kreis. Auf einmal riss die Leine und ich, naja, krachte in deine Wohnung....
Nachdem Powl sich die Szene mehrere male vorgestellt hatte, lachte er laut auf.
Bungee!
Wie bitte?
Ich nenne dich Bungee!, rief Powl begeistert aus.
Ach nöö...
Doch, doch! Passt prima zu dir!
Gut, wenn du es so willst., mauschelte Bungee.
Und was jetzt? Ich meine, ich hab zwar nichts vor oder so, aber nuja... Also?, fragte Powl und erhob sich vom Sessel. Er zog die Jalousien hoch und öffnete das Fenster.
Schon so spät? Wir müssen los! Hier nimm dies! Bungee streckte seine Hand zu Powl aus. Sie war leer.
Was soll ich nehmen? Da ist nichts!
Ach komm schon Powl. Nur weil da nichts zu sehen ist, heißt das noch lange nicht, dass da nichts ist. Argwöhnisch beäugte er Bungees leere Hand und griff nach dem Nichts in ihr. Tatsächlich. Powl spürte etwas zwischen seinen Fingern. Er streichelte mit dem Zeigefinger darüber. Es fühlte sich sehr weich an. Irgendwie kam es ihm niedlich vor.
Powl?
Ja, Bungee?
Powl..., das ist mein Handballen... Halt mal deine Hand auf!
Powl zuckte sofort mit seiner Hand zurück und hielt sie gleich danach geöffnet hin. Bungee ließ das Nichts in Powls Hand fallen und lächelte.
Gut so. Jetzt schluck es runter! Wir müssen uns beeilen! Powl führte seine Hand sehr zögerlich an seine Nase und roch daran. Limone?
Nein, eigentlich Himbeer. Die kriegen das aber nicht wirklich hin. Und jetzt hör auf Fragen zu stellen!, forderte Bungee.
Wer sind denn die?, wollte Powl wissen.
Gut das reicht!, fuhr es aus Bungee heraus. Er nahm den Inhalt aus Powl Hand und trat ihm heftig gegen das Schienbein. Als Powl zu fluchen begann, schnippste Bungee das Nichts in Powls Mund, woraufhin dieser verschwand.
Menschen... Nichts als Zeitverschwendung...
Dann nahm Bungee ein weiteres Nichts und verschwand ebenso.
Plötzlich war er wieder da, nahm sich das restliche Dope und war auch schon wieder weg.
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matze2910

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Plankenschrubber
15.12.2004
10:01 Uhr
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Jahwe stand verwirrt mitten auf einem Platz und hielt sich den Kopf. Die Häuser, die den Platz umgaben, waren schon lange nicht mehr in Ordnung. Jahwe nahm an, dass wohl jemand äußerst faul und nachlässig gewesen war, was das Putzen angeht. Überall lag Müll sowie längst getrocknetes Geäst von den Bäumen, Schreckgespenstern gleich, die schon lange mit dem Sterben fertig waren.
Die zwei Sonnen warfen ein fahles Licht auf die Szenerie. Alles lag in einem nebelhaften Grau und ließ die Umgebung wie ausgestorben wirken.
Ja ist denn hier niemand?, fragte sich Jahwe.
Pius, wo sind wir?
Die Antwort, die Jahwe erwartete, verzögerte sich dermaßen und wurde schließlich von der Unendlichkeit geschluckt, so dass er begriff, dass er alleine war.
Hallo? Ich, Jahwe, verlange zu wissen, wo ich bin! Wieder erhielt er keine Antwort. Ein kaputtes Holzschild erweckte Jahwes Neugier. Er legte den Kopf zur Seite und betrachtete es genauer. Preiset den... Die zweite Hälfte fehlte.
Jahwe runzelte die Stirn. Warum hatte er so ein Dejavu Gefühl?
Als die dritte Sonne aufging ergoß sich der Platz in rot. Jahwe freute sich über dieses Farbenspiel und als er nach weiteren Dingen Ausschau hielt, stellte er fest, dass er sich in einer großen Stadt befand. Und er stellte zusätzlich fest, dass die Häuser um ihn herum nicht nur nicht in Ordnung, sondern vielmehr zerfallen, löchrig und regelrecht verfault waren.
Er ging einige Schritte auf und ab und stellte sich die Frage, was eigentlich geschehen war.
Gut, ich war im Tribunal und dann...? Ich weiß es nicht mehr. Verdammt!
Er trat gegen einen dosenähnlichen Gegenstand, der sofort zerbröselte.
Was mach ich jetzt?
Jahwe ließ seinen Blick noch einmal schweifen. Diesmal nur ein wenig wirrer. Er konnte keinen Anhaltspunkt entdecken, der ihn hätte aufklären können, wo er sich befand. VERDAMMT!
Dann ging die vierte Sonne auf und rückte Jahwes Dinge der Sicht zurecht. Was er zuvor nur als Müll und Geäst identifizierte, waren auf einmal pelzige Körper, die rings um ihn herum zerstreut lagen. Sie machten keinen Anschein sich bewegen zu wollen.
Jahwe erschrak, doch er konnte nicht anders, als auf eine dieser leblosen Gestalten zuzugehen. Sie lag auf dem Bauch und hatte ein großes Loch im Rücken. Er beugte sich herunter und drehte das Wesen auf den Rücken. Dann wurde er leichenblass. Jetzt wusste er, wo er sich befand.
Doch was war passiert? Er ließ seinen Kopf auf den leblosen Körper fallen und weinte kläglich um seine Kinder.
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